MAINTAL (dpa-AFX) - Im Streit zwischen den Mobilfunkanbietern 1&1 Drillisch und Telefonica Deutschland um rückwirkende Preisanpassungen hat sich die EU-Kommission auf die Seite der Maintaler gestellt. Weil Telefonica die Vorleistungspreise zugunsten von Drillisch senken muss, könnte die United-Internet-Tochter für das Geschäftsjahr 2020 einen positiven Ergebniseffekt von rund 30 Millionen Euro verbuchen, teilte 1&1 Drillisch am Freitagabend nach Börsenschluss in Maintal mit. Der periodenfremde Ertrag solle im Folgegeschäftsjahr verbucht werden. 1&1 hat bis zum 19. Februar Zeit, um das Angebot anzunehmen. Nachbörslich sprang die Aktie von 1&1 Drillisch um knapp 8 Prozent nach oben, die Papiere der Muttergesellschaft United Internet stiegen um rund 4 Prozent.
Im Oktober vergangenen Jahres hatte Telefonica 1&1 Drillisch ein aus ihrer Sicht finales Angebot zu Rahmenbedingungen und Preisen für National Roaming unterbreitet. Diese sollten rückwirkend ab Juli 2020 auch für die Preisgestaltung des sogenannten MBA-MVNO-Vertrages (Mobile Bitstream Access - Mobile Virtual Network Operator) gelten. 1&1 Drillisch monierte aber, dass die Vorleistungspreise seither gleichgeblieben seien, obwohl diese jährlich sinken müssten.
Eine Prüfung der EU-Kommission der Mitteilung zufolge, dass das Telefonica-Angebot in seiner derzeitigen Form nachgebessert werden muss. 1&1 Drillisch will nun prüfen, ob sie das neue Angebot annehmen will./ngu/he
Quelle: dpa-AFX