BERLIN (dpa-AFX) - Bei der Aufarbeitung des Wirecard
EY gehört zu den großen Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften weltweit. Zu den Kunden gehört auch die Bundesregierung. EY testierte jahrelang den Jahresabschluss des Skandalkonzerns Wirecard, kam aber dem Betrug um fehlende Milliarden nicht auf die Schliche. Am Donnerstag sollen drei Wirtschaftsprüfer des Unternehmens Fragen der Abgeordneten im Untersuchungsausschuss des Bundestages beantworten. Sie wollen aber die Aussage verweigern und berufen sich auf ihre Verschwiegenheitspflicht. Dass der Insolvenzverwalter sie davon entbunden habe, ändere nichts, erklärten Anwälte in einem Schreiben.
Michelbach will das Argument nicht gelten lassen. "Hier soll unter fadenscheinigen Vorwänden eine Aufklärung des Wirecard-Skandals blockiert werden", sagte er. Michelbach warf den Wirtschaftsprüfern vor, an die Blockadestrategie von Ex-Konzernchef Markus Braun anzuknüpfen "und sich damit zu dessen Komplizen zu machen". Braun hatte vergangene Woche jegliche inhaltliche Aussage im Untersuchungsausschuss verweigert. Zuvor hatten auch Vertreter von SPD, FDP, Grünen und Linken die Weigerung der Wirtschaftsprüfer kritisiert./sl/DP/zb
Quelle: dpa-AFX