ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Credit Suisse
Die Credit Suisse will ihr Geschäft mit Privatkunden ausbauen und vereinfachen und zugleich ihre Kosten senken. Während der Beratungsbedarf bei komplexeren Finanzfragen und die Nachfrage nach anspruchsvollen Lösungen steige, nehme der Anteil von Kunden, die zur Erledigung ihrer Bankgeschäfte zunehmend die digitalen und telefonischen Services der Bank nutzten, laufend zu, begründete die Bank die Schließung der Filialen.
So sei die Nutzung des Onlinebankings in den vergangenen zwei Jahren um rund 40 Prozent gestiegen. Beim Mobile Banking habe sich die Nutzung sogar mehr als verdoppelt. Die Corona-Krise habe diese Entwicklungen noch beschleunigt. Der Kundenverkehr in den Geschäftsstellen habe hingegen Jahr für Jahr abgenommen.
Ein Stellenabbau bei der NAB und der Swiss Universal Bank sei unvermeidlich, hieß es. Bis zu 500 Stellen könnten wegfallen, sagte der Chef der Swiss Universal Bank und der Credit Suisse (Schweiz) AG, André Helfenstein, in einer Telefonkonferenz für Journalisten. Man wolle aber an anderen Orten Neueinstellungen tätigen und betroffene Mitarbeiter wenn möglich anderweitig unterbringen. Auch die natürliche Fluktuation solle genutzt werden, um Entlassungen zu verhindern.
Die Credit Suisse verspricht sich von dem Plan eine Senkung der jährlichen Kosten um brutto 100 Millionen Schweizer Franken (85 Mio Euro) ab dem Jahr 2022. Diese sind Teil der Ende Juli angekündigten, ab 2022 konzernweit geplanten jährlichen Einsparungen von insgesamt rund 400 Millionen Franken. Dazu soll auch eine Senkung der Sachkosten beitragen, etwa bei den Mieten und dem Unterhalt der Geschäftsstellen.
Die erwarteten Umbaukosten von rund 75 Millionen Franken für das Schweiz-Geschäft gehören ebenfalls zu den im Juli angekündigten Umstrukturierungskosten von rund 300 bis 400 Millionen Franken./cf/gab/AWP/stw
Quelle: dpa-AFX