BERLIN (dpa-AFX) - Die hohen Corona-Infektionszahlen in Deutschland machen sich auch bei Moderationen und in den Redaktionen von TV-Sendern bemerkbar. Die Medienhäuser arbeiten zugleich daran, größere Programmausfälle, die es bislang offensichtlich noch nicht gab, weiter zu vermeiden.
Von RTL Deutschland hieß es auf dpa-Anfrage: "Einen kurzfristigen Programmausfall befürchten wir derzeit nicht." Zugleich gehe man im Showbereich und vor allem bei fiktionalen Produktionen von einem Anstieg neuer Infektionen aus. "Mit entsprechenden Konzepten und Anpassung von Arbeitsabläufen arbeiten wir ständig daran, Infektionen und Quarantänesituationen entsprechend aufzufangen und Produktionsausfälle zu vermeiden."
Prominentes Beispiel für eine Corona-Infektion ist der RTL
Von der ARD hieß es, dass Redaktionen und Technik alles tun, um unter schwierigen Bedingungen die Programme am Laufen zu halten. "In allen Häusern liegen Notfallpläne in der Schublade, wir sind aber froh, sie noch nicht anwenden zu müssen." Es gebe Ausfälle von einzelnen Beiträgen, gegebenenfalls tausche man an der einen oder anderen Stelle eine Moderation, aber die Gesamtprogramme seien weitestgehend intakt.
Der Intendant des Südwestrundfunks, Kai Gniffke, hatte kürzlich in einem Blog mitgeteilt: "Auch bei uns im SWR drohen erhebliche Personalengpässe durch Infektionen und Quarantäne." Es könne in den kommenden Wochen sein, dass Havarie-Szenarien Wirklichkeit werden.
Das ZDF teilte vor Tagen auf Anfrage mit, dass durch rechtzeitig ergriffene Maßnahmen derzeit sämtliche Programmvorhaben umgesetzt werden können. Zugleich steigen demnach die Fallzahlen im Sender und es kommt in Teilen zu personellen Engpässen. "Daher ist nicht auszuschließen, dass es vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung in den kommenden Wochen zu Einschränkungen im Sendebetrieb kommen kann." Um dies zu vermeiden, greife das ZDF bei Bedarf auf Havariepläne zurück.
Von der Entertainment-Sparte bei ProSiebenSat.1
Quelle: dpa-AFX