MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Corona-Krise hat dem Labordienstleister Synlab
Der Börsenneuling profitierte zum Jahresstart noch deutlicher als im Vorquartal von der starken Nachfrage nach Sars-Cov-2-Diagnostik. Insgesamt führte der Labordienstleister in den drei Berichtsmonaten 7,1 Millionen PCR-Tests und 800.000 andere Tests auf das Corona-Virus durch. Im März sei bei den Testungen der höchste Stand seit Beginn der Pandemie erreicht worden, hieß es.
Konzernweit kletterten die Erlöse mit rund 938 Millionen Euro auf fast das Zweifache - laut Unternehmen ein Rekordwachstum. Die Corona-Tests waren dabei maßgeblich für den Umsatzsprung verantwortlich, sie steuerten mehr als 400 Millionen Euro zu den Gesamterlösen bei. Ohne die Tests konnte der Konzern dank positiver Preisentwicklungen in mehreren Ländern moderat aus eigener Kraft wachsen. Dazu trugen auch eingeläutete Verbesserungsmaßnahmen etwa im Netzwerk der Blutentnahmestellen bei.
Unter dem Strich erzielte Synlab einen Überschuss von knapp 189 Millionen Euro, wozu auch der Verkauf des auf Umwelttests spezialisierten Geschäftsbereichs Analytics & Services beitrug. Im entsprechenden Vorjahresquartal hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 18 Millionen Euro ausgewiesen.
Synlab war Ende April an die Börse gegangen. Vom Ausgabepreis bei 18 Euro hat das Papier bis dato rund zehn Prozent zugelegt; zuletzt notierte die Aktie am späten Mittwochvormittag bei 19,75 Euro mit rund einem Prozent im Plus. Vom Anfang Mai erreichten bisherigen Höchstkurs bei 21,56 Euro hat sich die Aktie damit aber wieder entfernt. Bereits im Vorfeld des Börsengangs waren Zweifel an der Nachhaltigkeit des Wachstums bei Synlab laut geworden, da dieses aktuell stark von der Pandemie getrieben sei.
Die Alteigentümer - der Finanzinvestor Cinven, die dänische Novo Holdings und Unternehmensgründer Bartl Wimmer - waren daher beim Börsengang weniger Papiere losgeworden als erhofft, der Ausgabepreis wurde am unteren Ende der anvisierten Spanne festgelegt. Damit zerschlugen sich auch die Hoffnungen auf einen weiteren milliardenschweren deutschen Börsengang nach dem Vorbild des Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1
Quelle: dpa-AFX