HAMBURG (dpa-AFX) - Die Corona-Pandemie schlägt sich beim Hamburger Klinikbetreiber Asklepios auch wirtschaftlich nieder. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der behandelten Patienten in den Einrichtungen von Asklepios auf rund 2,2 Millionen Patienten, im Vorjahr waren es 2,5 Millionen. Das berichtete die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA am Donnerstag in Hamburg.
In den Zahlen ist zur Jahresmitte abgeschlossene Übernahme des Konkurrenten Rhön-Klinikum
Asklepios ist mit der Übernahme von Rhön zum zweitgrößten privaten Klinikbetreiber in Deutschland nach Fresenius Helios aufgestiegen. Derzeit betreibt der Konzern bundesweit über rund 170 Gesundheitseinrichtungen mit mehr als 67 000 Mitarbeitern.
Der Umsatz des Konzerns stieg 2020 zwar deutlich, von 3,5 auf 4,3 Milliarden Euro, allerdings im wesentlichen aufgrund der zur Jahresmitte erfolgten Übernahme des Konkurrenten Rhön-Klinikum. Erhöhte Personal- und Materialaufwendungen sowie eine Neubewertung der Rhön-Anteile ließen das Konzernjahresergebnis auf minus 65,1 (Vorjahr: plus 172,3) Millionen Euro einknicken. "Umsatz und Konzernjahresergebnis liegen damit pandemiebedingt signifikant unter der ursprünglich aufgestellten Prognose", so Asklepios.
Krankenhausbetreiber leiden finanziell unter der Corona-Krise, da sich einige Menschen aus Angst vor einer Ansteckung nicht in Kliniken trauen. Zudem mussten planbare und nicht dringende medizinische Behandlungen aufgeschoben werden, um Betten für Covid-19-Patienten freizuhalten und um neue, verschärfte Hygienevorgaben umzusetzen, berichtete Asklepios. "Vor diesem Hintergrund ging die Zahl der behandelten Patienten erheblich zurück."
Der Chef des Asklepios-Konzerns, Kai Hankeln, beklagte, dass die Kliniken sich von der Politik im Stich gelassen fühlten. Unterstützungsmaßnahmen seien im Jahresverlauf deutlich eingeschränkt worden. "Seit Herbst 2020 stehen zahlreiche Einrichtungen sogar ohne jegliche Hilfen da. Die finanziellen Einbußen erschweren die Bedingungen der Kliniken nachhaltig."/kf/DP/jha
Quelle: dpa-AFX