FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Der Investmentbanker Stefan Wintels wird im Herbst neuer Chef der staatlichen Förderbank KfW. Wintels beginne am 1. Oktober, teilte die KfW Bankengruppe am Mittwoch nach einer Sitzung des Verwaltungsrates in Berlin mit. Der 54-Jährige bekommt demnach einen Vertrag für vier Jahre. Um den Übergang zu begleiten, bleibt der derzeitige KfW-Vorstandsvorsitzende Günther Bräunig (65) vier Monate länger und verlässt das Institut mit Sitz in Frankfurt erst Ende Oktober. Bräunig und Wintels werden somit im Oktober als Co-Chefs der KfW Bankengruppe fungieren.
Dass Bräunig in diesem Jahr altersbedingt aufhört, ist schon länger bekannt. Anfang Juni hatten sich die Spitzen der großen Koalition auf Wintels als neuen Chef des Förderinstituts geeinigt, das dem Bund (80 Prozent) und den Ländern (20 Prozent) gehört. Der KfW-Verwaltungsrat, dem unter anderen Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) angehören, stimmte der Personalie nun formell zu.
Der gebürtige Niedersachse Wintels ist seit 2001 bei der Citigroup
Bei der Citigroup begleitete Wintels Fusionen, Übernahmen und Börsengänge - also das klassische Investmentbanking. Während der Privatisierung von Landesbanken hatte er Gelegenheit, Kontakte in die Politik zu knüpfen. Vor seiner Zeit bei der Citigroup war Wintels in Frankfurt und London für die Deutsche Bank
Der scheidende KfW-Chef Bräunig ist ein KfW-Urgestein: Der Jurist ist seit 1989 in verschiedensten Funktionen für das Förderinstitut tätig. In den Vorstand zog der damalige Generalbevollmächtigte am 1. Oktober 2006 ein. Seit 1. Januar 2018 ist Bräunig Vorstandsvorsitzender.
Die Bedeutung der staatlichen Förderbank hat in der Corona-Krise noch zugenommen. Die KfW unterstützt unter anderem mit Hilfsprogrammen im Auftrag des Bundes zusammen mit Banken und Sparkassen Unternehmen, die wegen der Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind./ben/DP/fba
Quelle: dpa-AFX