WARSCHAU (dpa-AFX) - Gut sechs Wochen nach dem Regierungswechsel in Polen muss der bisherige Chef des polnischen Mineralölkonzerns Orlen
Der nun geschasste Konzernchef Obajtek wurde im vergangenen Herbst auch über Polen hinaus bekannt. Die damalige Opposition warf ihm vor, mit künstlich niedrigen Benzinpreisen Wahlkampfhilfe für die PiS-Regierung zu leisten. Die Dumping-Preise lösten an einigen Tankstellen zeitweise Benzinmangel aus. Die PiS verlor die Parlamentswahl am 15. Oktober. Mittlerweile wird das Land von einer Mitte-Links-Koalition unter Donald Tusk regiert. Zu den Vorwürfen der künstlich gesenkten Benzinpreise ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Doch das ist nicht das Einzige: Die Ermittler befassen sich derzeit auch mit der Frage, ob bei der Fusion von Orlen mit der Danziger Raffinerie Lotus alles mit rechten Dingen zuging. Die Regierung von Tusk erwägt auch, einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu der Fusion einzuberufen. Der Verdacht lautet, dass Orlen unter Führung von Obajtek 30 Prozent der Lotus-Antele zu einem zu niedrigen Preis an den saudi-arabischen Konzern Aramco
Quelle: dpa-AFX