FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Neugeschäft der deutschen Fondsbranche hat sich belastet durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zu Jahresbeginn abgeschwächt. Insgesamt warben die Vermögensverwalter in den Monaten Januar bis März netto rund 45,1 Milliarden Euro an neuem Kapital ein, teilte der Branchenverband BVI am Donnerstag in Frankfurt mit. Im vierten Quartal 2021 hatte die Branche noch 81,7 Milliarden Euro eingesammelt.
Gedämpft worden sei das Neugeschäft durch den Einbruch der Aktienmärkte von Mitte Februar bis Anfang März, schreibt der BVI. Hier seien die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zu spüren gewesen. Im Januar hatten Publikums- und Spezialfonds mit insgesamt 30,3 Milliarden Euro noch einen Rekordzufluss erhalten. Der Krieg in der Ukraine begann am 24. Februar.
Offene Spezialfonds verzeichneten im ersten Quartal Zuflüsse von 31,2 Milliarden Euro. Im Vorquartal hatten sie mit 51,5 Milliarden Euro noch merklich höher gelegen. Spezialfonds werden für institutionelle Investoren wie Versicherer oder Versorgungswerke aufgelegt.
Die Nettozuflüsse bei den offenen Publikumsfonds waren mit 14,1 Milliarden Euro merklich niedriger. Im Vorquartal hatten sie noch bei 32,2 Milliarden Euro gelegen. Diese Produktkategorie wird sowohl von Kleinanlegern als auch von Investmentprofis genutzt. Offene Fonds sind jederzeit handelbar.
Bei den Unterkategorien der offenen Publikumsfonds gab es die stärksten Zuflüsse bei Mischfonds. Hier wurden 13,0 Milliarden Euro eingesammelt. Mischfonds können etwa sowohl in Aktien als auch in festverzinslichen Anleihen investieren. Aktienfonds erhielten Zuflüsse in Höhe von 3,5 Milliarden Euro. Zuflüsse erzielten auch Immobilienfonds (plus 2,2 Milliarden Euro). Aus den als defensiv geltenden Geldmarktfonds flossen 2,7 Milliarden Euro ab und aus Rentenfonds 0,3 Milliarden Euro.
Aus freien Mandaten gab es Abflüsse in Höhe von 2,9 Milliarden Euro. Bei freien Mandaten handelt es sich um Vermögensverwaltungs-Aufträge, die außerhalb von Investmentfonds betreut werden./jsl/la/zb
Quelle: dpa-AFX