FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Der deutsche Staat hat mit dem Komplettausstieg aus seiner Beteiligung an der Commerzbank begonnen. Gut 53,1 Millionen Aktien würden in einem beschleunigten Platzierungsverfahren an institutionelle Investoren veräußert, teilte die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland am Dienstag nach Börsenschluss mit. Die Beteiligung werde entsprechend von rund 16,5 auf 12,0 Prozent sinken. Der Bund hatte erst vor wenigen Tagen den schrittweise Verkauf seiner verbliebenen Beteiligung angekündigt. Das zum Verkauf stehende Paket hat auf Basis des Schlusskurses vom Dienstag einen Wert von rund 670 Millionen Euro, allerdings sind bei solchen Platzierungen Abschläge üblich.
Der Staat hatte die Frankfurter Großbank, die mitten in der globalen Finanzkrise die kriselnde Dresdner Bank geschluckt hatte, vor rund 16 Jahren mit viel Steuergeld vor dem Kollaps bewahrt. Die Commerzbank erhielt vom Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) 2008 und 2009 Kapitalhilfen von 18,2 Milliarden Euro. Zurückgezahlt wurden der Finanzagentur zufolge bisher rund 13,15 Milliarden Euro.
Der Staat bleibt auch nach dem aktuellen Anteilsverkauf erst einmal größter Einzelaktionär des Dax -Konzerns. Abgesehen von bestimmten Ausnahmen sollen nun für 90 Tage keine weiteren Papiere veräußert werden./mis/nas
Quelle: dpa-AFX