MINSK (dpa-AFX) - Die staatliche Fluggesellschaft von Belarus setzt nach der Zwangslandung einer Ryanair-Passagiermaschine in Minsk ihre Flüge nach London und Paris bis Ende Oktober aus. Belavia reagiere damit auf ein Verbot von Frankreich und Großbritannien für Maschinen aus der Ex-Sowjetrepublik, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Man bedauere die aktuelle Situation, "die wir nicht ändern können".
Vom Flughafen der belarussischen Hauptstadt Minsk waren für diesen Dienstag zudem Flüge nach Berlin und Warschau geplant. Zunächst wurde am Vormittag jedoch allein die Verbindung nach Paris zunächst gestrichen. Die Europäische Union hat ein Flug- und Landeverbot gegen belarussische Fluggesellschaften erhängt. Dies ist Teil eines neuen Sanktionspakets gegen Belarus, auf das sich die 27 Staaten in der Nacht zum Dienstag beim EU-Sondergipfel in Brüssel geeinigt hatten.
Behörden der autoritär regierten Republik hatten am Sonntag ein Flugzeug auf dem Weg von Athen nach Vilnius zur Landung gezwungen. An Bord der Maschine war auch der von Belarus international gesuchte Blogger Roman Protassewitsch. Er und seine Freundin wurden festgenommen. Das Vorgehen löste im Westen massive Kritik aus./cht/DP/mis
Quelle: dpa-AFX