BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mahnt nach der EU-Abstimmung für mögliche Zölle auf Elektroautos aus China weitere Bemühungen für eine Lösung an. "Der Beschluss zu den Ausgleichszöllen im Markt für Elektroautos darf auf keinen Fall das Ende der Gespräche bedeuten", betonte BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner. "Die deutsche Industrie fordert beide Seiten dazu auf, die Verhandlungen weiterzuführen und einen eskalierenden Handelskonflikt zu verhindern."
Bei einer Abstimmung in Brüssel sprach sich keine ausreichende Mehrheit der EU-Staaten gegen EU-Zusatzzölle auf Elektroautos aus China aus. Damit kann die EU-Kommission - gegen den Willen Deutschlands - entscheiden, die Abgaben in Höhe von bis zu 35,3 Prozent einzuführen.
Generell unterstütze der BDI die Anwendung handelspolitischer Schutzinstrumente, um die europäische Marktwirtschaft vor staatlichen Verzerrungen zu schützen, betonte Gönner. Es sei aber auch das Interesse der europäischen Industrie an stabilen Wirtschaftsbeziehungen mit China zu berücksichtigen. "Die EU muss im Umgang mit China ein Gleichgewicht aus Schutz und Offenheit finden." Betroffene Unternehmen müssten von der EU-Kommission künftig früher eingebunden werden./hrz/DP/men
Quelle: dpa-AFX