FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei der Finanzaufsicht Bafin häufen sich die Beschwerden von Bankkunden. 14 760 Fälle zählte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) im vergangenen Jahr, wie die Behörde auf Anfrage am Donnerstag mitteilte. Das waren gut 19 Prozent mehr als im Jahr 2021 (12 383) und fast 60 Prozent mehr als 2020 (9409). "Der Anstieg der Beschwerden ist vor allem auf größere IT-Umstellungen bei einzelnen Kreditinstituten und verbraucherschutzrelevante Gerichtsentscheidungen zurückzuführen", erklärte die Bafin.
Bankkunden beschwerten sich den Angaben zufolge vor allem wegen steigender Gebühren für Kontoführung und Zahlungsverkehr (14 Prozent der Beschwerden), weil ihnen das Konto gesperrt oder gar gekündigt wurde (13 Prozent) oder weil sie Probleme bei der Kontoführung hatten (6 Prozent). Auch das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zu Bankgebühren aus dem April 2021 sorgt weiterhin für Ärger.
Dagegen sank die Zahl der Beschwerden über Versicherungsunternehmen 2022 zum Vorjahr um weitere elf Prozent auf 6166. Häufigste Beschwerdegründe hier: Art und Verzögerung der Schadenbearbeitung (28 Prozent) und Höhe der Versicherungsleistung (13 Prozent).
Sogar fast zwei Drittel weniger Probleme wurden der Bafin bei Wertpapiergeschäften angezeigt: Nachdem es ein Jahr zuvor außergewöhnlich viele Beschwerden zu Handelsstörungen bei Online-Brokern gegeben hatte, verringert sich die Zahl der Meldungen in diesem Bereich binnen Jahresfrist von 6509 auf 2404 und erreichte damit in etwa wieder das Niveau des Jahres 2020 (2325 Beschwerden)./ben/DP/stk
Quelle: dpa-AFX