BERLIN/FLENSBURG (dpa-AFX) - Die anhaltenden Engpässe unter anderem bei Halbleitern belasten die Autobranche weiter schwer. Auch im April ist die Zahl der Neuzulassungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch mitteilte. Erstmals seit langer Zeit waren von dem Rückgang auch die reinen Elektroautos betroffen. Insgesamt kamen im April laut KBA etwas mehr als 180 260 Neuwagen auf die Straßen. Das waren fast 22 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres.
"Weniger Autos wurden in Deutschland (seit der Wiedervereinigung) nur im April 2020, auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle, verkauft", teilte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY mit.
Bei 22 175 Neuwagen handelte es sich laut dem KBA um Batteriefahrzeuge. Hier ging die Zahl verglichen mit dem April 2021 um knapp sieben Prozent zurück. EY zufolge erhöhte sich aber im gleichen Zeitraum ihr Anteil an den Neuzulassungen im April um knapp zwei Prozentpunkte auf aktuell 12,3 Prozent.
"Die Hoffnung auf eine Erholung des deutschen Pkw-Marktes im Jahr 2022 wird von Monat zu Monat blasser", teilte der Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Reinhard Zirpel, mit. "Die verschiedenen externen Beeinträchtigungen der Produktion machen der Automobilindustrie weiterhin schwer zu schaffen. Potenzielle Kunden von E-Fahrzeugen sind außerdem über die künftigen Förderbedingungen verunsichert."
Zirpel forderte die Bundesregierung auf, bei der Förderung rasch Klarheit zu schaffen und sowohl reine Stromer als auch Plug-In-Hybride weiter zu fördern./maa/DP/ngu
Quelle: dpa-AFX