DALLAS (dpa-AFX) - Der US-Telekom- und Medienkonzern AT&T
Die Aktie lag in de n ersten Handelsminuten des New Yorker Geschäfts leicht im Plus. Die Anleger zeigten sich trotz der Entwicklung erleichtert, denn beim bereinigten Gewinn je Aktie hatten Analysten zuvor mit stärkeren Einschnitten gerechnet. Sie hatten 0,79 Dollar je Aktie auf dem Zettel, letztendlich waren es dann allerdings 0,83 Dollar.
Bisher hatte sich der Kurs der Anteilscheine nur sehr zögerlich aus dem Corona-Tief herausbewegt. So konnten die AT&T-Papiere seit Mitte März um rund 12,7 Prozent zulegen. Zum Vergleich: Der europäische Branchenindex EuroStoxx 600 Telecommunications kam im selben Zeitraum auf eine doppelt so starke Erholung.
Der Umsatz im Zeitraum zwischen April und Juni sank bei AT&T im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,9 Prozent auf 41 Milliarden Dollar. Dabei habe die Pandemie die Erlöse in allen Geschäftsbereichen geschmälert, hieß es in der Mitteilung. Besonders die gesunkenen Werbeumsätze bei Warner Media hätten dazu maßgeblich beigetragen. Neben der akuten Probleme nannte der Vorstand jedoch auch die andauernde Abwanderung von Zuschauern im klassischen Fernsehen und ungünstige Wechselkurse als Gründe für den Rückgang.
Für das laufende dritte Quartal geht der Vorstand von einer anhaltenden Belastung des operativen Geschäfts sowie des Barmittelzuflusses aus, zumindest so lange die Pandemie anhält. Die Investitionen im Gesamtjahr sollen jedoch bei 20 Milliarden US-Dollar in etwa auf dem Vorjahresniveau gehalten werden, daneben peilt das Unternehmen ein Verhältnis zwischen Nettogewinn je Aktie und Dividende (Payout-Ratio) am unteren Ende des 60er-Prozent-Bereichs an.
Die ursprüngliche Prognose für das Gesamtjahr hatte das Unternehmen wegen der Unsicherheiten rund um die Corona-Krise bereits im April gestrichen. Zuvor hatte der Konzern noch ein Umsatzwachstum zwischen ein und zwei Prozent angepeilt.
Insgesamt bezifferte AT&T den Schaden, den das Unternehmen durch die Krise erlitten hat, im zweiten Quartal auf 320 Millionen Dollar für interne Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter, sowie 510 Millionen Dollar an Ausfällen durch unter anderem die Verschiebung von Sport-Events, die Schließung von Kinos, sowie die Reisebeschränkungen, die zu niedrigeren Einnahmen durch Roaming geführt hätten. Gemeinsam mit bereits im ersten Quartal genannten Belastungen durch die weltweite Viruskrise geht der Konzern damit von mehr als 1,2 Milliarden Dollar an durch die Pandemie verursachten Kosten aus./ssc/knd/he
Quelle: dpa-AFX