HAMBURG (dpa-AFX) - Reste von Corona-Impfstoffen sollten nach Ansicht des Krankenhauskonzerns Asklepios über eine digitale Warteliste vergeben werden. "Es ist ein Skandal, dass bundesweit immer noch Impfstoffreste weggeworfen werden, anstatt sie kurzfristig an Impfwillige zu verimpfen", sagte der Chef der Asklepios Kliniken Gruppe Kai Hankeln am Montag in einer Pressemitteilung. Allein in Hamburg seien nach Medienberichten seit Jahresbeginn Zehntausende Impfdosen im Müll gelandet. Hankeln verwies auf das Beispiel von Potsdam, wo bereits Tausende Dosen erfolgreich vermittelt worden seien.
Fast alle Impfstoff-Großampullen enthielten noch eine Zusatzdosis für eine weitere Impfung, die aber von der Zulassung nicht abgedeckt sei. Aber rein praktisch ließen sich nach Angaben von Apothekern und Ärzten aus den Multidosis-Durchstechflaschen von Biontech
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am vergangenen Freitag in Hamburg erklärt, dass eine Zulassung nur verändert werden könne, wenn der Hersteller dafür einen Antrag stelle. Einen solchen gebe es aus haftungsrechtlichen Gründen nicht. Denn die Entnahme einer siebten Dosis sei nicht regelhaft bei jedem Fläschchen möglich. Das Paul-Ehrlich-Institut habe aber Empfehlungen für Ärzte herausgegeben, wie man eine siebte Dosis verwenden könne. "Niemand wirft Impfstoff weg. Dafür ist er viel zu wertvoll", betonte Spahn./bsp/DP/men
Quelle: dpa-AFX