FRANKFURT (dpa-AFX) - Die DZ Bank sieht trotz immer neuer Rekorde des Dax
Je wahrscheinlicher eine erneute Kandidatur von Donald Trump bei der Wahl zum US-Präsidenten im November werde, desto stärker dürften Branchen außerhalb des Technologie-Sektors davon profitieren, schreibt Streibel. Gemeint ist vor allem die sogenannte "Old Economy", etwa Industrieunternehmen und Finanzkonzerne, deren Gewinne über verschiedene Konjunkturphasen hinweg ein sich wiederholendes Muster von Zu- und Abnahmen aufweisen, und die damit als zyklisch gelten.
50 Prozent Gewinnwachstum dürften nach Streibels Einschätzung sowohl die Unternehmen im Dax als auch die im breiten US-Index, dem S&P 500
"Die Erholungsrally ist - und nicht war - somit überfällig und ist noch nicht abgeschlossen", schreibt er und bevorzugt im Dax die zyklischen Werte. "Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt mit 13,3x im langfristigen Durchschnitt, Euphorie sieht anders aus", begründet er seine Einschätzung.
Der Blick auf die bisherigen Ergebnisse der US-Vorwahlen lege nahe, dass der Republikaner Trump neben dem Demokraten Joe Biden in diesem Jahr erneut als Präsident kandidieren dürfte. Damit erhöhe sich dessen künftiger Einfluss auch auf die Wirtschaftspolitik der weltgrößten Volkswirtschaft.
"Ganz gleich, ob er am Ende tatsächlich zum Präsidenten gewählt wird, so dürften diese Entwicklung und die möglichen Konsequenzen daraus längst bei unternehmerischen Entscheidungen im In- und Ausland miteinbezogen und daher auch von den Börsen gespielt werden." Der sogenannte "Trump-Trade" laufe daher bereits und dürfte den Börsenboom in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) ablösen.
Auch für den S&P 500 eröffne sich somit weiteres Potenzial für eine Fortsetzung der Rally, die bisher wegen der KI-Euphorie vor allem von den großen Tech-Werten getragen gewesen sei. Dieser Schwung werde nun zwar erst einmal abebben, doch dafür dürften nach Streibels Worten Aktien der "Old Economy" Auftrieb erhalten.
Denn: "Trump steht noch mehr als Biden für eine expansive US-Wirtschaftspolitik", - und zyklische Sektoren dürften genau davon profitieren. Obendrein würden auch die Branchen der US-Handelspartner begünstigt, die am Wirtschaftswachstum der Vereinigten Staaten teilhätten. Das sei ein Vorteil für die Dax-Unternehmen, da die USA deren stärkster Handelspartner sei./ck/mis/stw
Quelle: dpa-AFX