HAMBURG (dpa-AFX) - Sah es gerade noch so aus, als würde im Sommer beim Reisen halbwegs Normalisierung herrschen, ist es mit der Ruhe auch schon wieder vorbei. Mutationen des Corona-Virus lassen bei Fachleuten und Politikern die Warnglocken ertönen, während einige Länder die kürzlich gelockerten Bestimmungen schon wieder verschärfen. Dass dies nicht ohne Folgen für die Flughafenbetreiber bleibt, liegt nahe. Die Privatbank Berenberg hat Fraport
Am Kursziel rüttelte Analyst William Fitzalan Howard zwar nicht, aber auf der erreichten Flughöhe sieht er nur noch wenig Potenzial für die Aktie. Fraport waren nach längerer Durststrecke Anfang November durchgestartet und hatten sich zeitweise mehr als verdoppelt. Damit sei die Erholung im Flugverkehr aber schon eingepreist, so Howard. Chancen und Risiken stünden daher nicht mehr in einem so guten Verhältnis wie noch einige Monate zuvor.
Das gilt um so mehr, als sich die Erholung längst nicht so kräftig gestaltet wie erhofft. Auf gerade einmal 38 Prozent des Vor-Corona-Niveaus von 2019 schätzt der Analyst das Passagieraufkommen bei den von ihm beobachteten europäischen Flughafenbetreibern in diesem Jahr. Und das nur, wenn die Regierungen nicht wieder die Reisebeschränkungen deutlich verschärfen. Die Bewertungen der Flughafenbetreiber ließen aber nicht viel Platz für negative Überraschungen, was für eine unsanfte Landung sorgen könnte.
Bei Fraport stößt sich Howard auch an der hohen Verschuldung. Zwar sei die Restrukturierung vielversprechend, aber der Unternehmenswert befinde sich schon wieder auf dem Niveau vor der Corona-Krise. Daher sei die die Aktie nur noch eine Halteposition. Die Papiere fielen am Mittwochvormittag um 3,20 Prozent auf 56,94 Euro./mf/gl/mis
Mit der Empfehlung "Hold" sieht Berenberg ein begrenztes Aufwärts- oder Abwärtspotenzial ohne einen unmittelbaren Kurstreiber für die Aktie.
Analysierendes Institut Berenberg.
Veröffentlichung der Original-Studie: 29.06.2021 / 15:33 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben
Quelle: dpa-AFX