LONDON (dpa-AFX) - "Evergrande ist nicht Lehman" - so lautet das Fazit einer am Freitag vorliegenden Studie von Barclays zu europäischen Banken. Analyst Amit Goel geht davon aus, dass der angeschlagene chinesische Immobilienkonzern die hiesigen Institute nicht in den Abgrund reißen wird. Goel betont, dass die Banken nur in überschaubarem Maß direkt in China investiert sind. So seien nach Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) lediglich die britischen Häuser HSBC und Standard Chartered nennenswert engagiert. Allerdings seien deren geschäftliche Beziehungen zum chinesischen Immobilienmarkt ebenfalls überschaubar.
Wichtiger seien dagegen die möglichen indirekten Auswirkungen. Goel betont, dass der Immobilienmarkt ein wesentlicher Faktor des chinesischen Wirtschaftswachstums ist. Probleme in diesem Sektor könnten sich daher als Bremse für die Aussichten Chinas und für das weltweite Wachstum erweisen. Das würde auch die geschäftliche Entwicklung der Banken treffen. Derzeit seien die Folgen der Evergrande-Probleme für Rendite-Entwicklung, die weltweiten Aktienmärkte und Kreditaufschläge aber überschaubar./mf/ajx/men
Veröffentlichung der Original-Studie: 23.09.2021 / 22:40 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 24.09.2021 / 04:10 / GMT
Quelle: dpa-AFX