HAMBURG/BREMEN (dpa-AFX) - Wegen eines Warnstreiks der Hafenarbeiter droht an Deutschlands großen Seehäfen am Donnerstag für 24 Stunden Stillstand. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten aufgerufen, mit Beginn der Frühschicht die Arbeit niederzulegen und so im Tarifstreit um höhere Löhne den Druck nach vier Verhandlungsrunden zu erhöhen. Betroffen seien die Häfen Hamburg, Emden, Bremerhaven, Bremen, Brake und Wilhelmshaven. Der Warnstreik soll in Hamburg von einer Demonstration (9.00 Uhr) begleitet werden, die vom Sitz des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) zum Gewerkschaftshaus führen soll. Der ZDS hält den Warnstreik für unverhältnismäßig und fordert ein Vermittlungsverfahren.
Die Gewerkschaft Verdi verlangt für die rund 12 000 Beschäftigten in den 58 tarifgebundenen Betrieben in Hamburg, Niedersachsen und Bremen bei einer Tariflaufzeit von 12 Monaten eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,20 Euro sowie in Vollcontainerbetrieben eine Erhöhung der jährlichen Zulage um 1200 Euro. Darüber hinaus fordert Verdi einen nicht näher bezifferten "tatsächlichen Inflationsausgleich".
Der ZDS bietet in seinem nach eigenen Angaben "finalen" Angebot bei einer Tariflaufzeit von 18 Monaten eine Anhebung der Stundenlöhne um 1,20 Euro - im Autoumschlag um 90 Cent - an und ist mit der Anhebung der Zulage um 1200 Euro einverstanden. Als Inflationsausgleich schlägt der Verband in Vollcontainer-Betrieben eine Einmalzahlung in Höhe von 1000 Euro und in konventionellen Betrieben in Höhe von 500 Euro vor./klm/DP/stk
Quelle: dpa-AFX