WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag deutlich schwächer beendet. Der Leitindex ATX büßte weitere 1,23 Prozent ein auf 3091,65 Punkte. Der Leitindex verschärfte damit seine Talfahrt und verbuchte bereits seinen 6. Verlusttag in Folge. Auch an den europäischen Leitbörsen ging es mit den Aktienkursen weiter abwärts.
Die durchgeführten Leitzinsanhebungen sowie die Aussicht auf weiter steigende Zinsen belasteten die Stimmung der Anleger europaweit. Die Schweizer Nationalbank hat am Vormittag ihren Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte angehoben und weitere Zinsschritte nach oben angedeutet. Die Bank of England (BoE) erhöhte den Leitzins dann zu Mittag überraschend stark um 0,50 Punkte. Die EZB wird zudem nach Analysteneinschätzung ihren Zinserhöhungspfad im Juli ebenfalls fortsetzen. Die Fed signalisierte zuletzt noch mindestens zwei weitere Anhebungen in diesem Jahr.
In Wien war die Meldungslage auf Unternehmensebene sehr mager. Klare Kursverluste wiesen die schwergewichteten Banken auf. Bawag verbilligten sich um 1,8 Prozent, Erste Group kamen um 1,4 Prozent zurück und die Aktionäre der Raiffeisen Bank International mussten ein deutliches Minus von 1,9 Prozent verbuchen.
Mayr-Melnhof erholten sich mit plus 0,6 Prozent etwas von den deutlichen Vortagesrückgängen. Am Mittwoch waren die Papiere des Kartonherstellers in Reaktion auf eine Gewinnwarnung um mehr als fünf Prozent abgerutscht.
Unter den weiteren Schwergewichten verloren OMV zwei Prozent. Andritz gaben um 2,7 Prozent nach. Voestalpine legten hingegen um 0,5 Prozent zu. Die Papiere des Ziegelherstellers Wienerberger fielen um 1,2 Prozent. Verbund-Anteilsscheine sanken um 2,3 Prozent. Im Technologiebereich konnten sich die AT&S-Papiere gegen den Abwärtssog stemmen und um 3,9 Prozent zulegen./ste/spa/APA/jha
Quelle: dpa-AFX