WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat sich am Dienstag mit leichten Zuwächsen aus dem Handel verabschiedet, nachdem sie zu Mittag und im Verlauf noch mit Verlusten tendiert hatte. Der ATX steigerte sich am Berichtstag um 0,17 Prozent auf 3081,95 Einheiten. Der ATX Prime gewann 0,18 Prozent auf 1564,13 Zähler hinzu.
Im Späthandel dürfte vor allem eine positive Wall Street Rückenwind gebracht haben, nachdem zuvor Rezessionsängste, ausgedrückt durch inverse Zinskurven, im Fokus gestanden hatten. So verwiesen Marktbeobachter auf steigende kurzfristige Renditen bei deutschen Anleihen und vergleichsweise geringeren Renditen bei den Zehnjährigen. Dies wird von Experten üblicherweise als Indiz für eine anstehende Rezession gewertet.
Konjunkturseitig wurde am Nachmittag unter anderem bekannt, dass sich die Konsumstimmung in den USA im Juni überraschend deutlich aufgehellt hatte. Das Barometer für die Verbraucherlaune stieg auf 109,7 Zähler, nach 102,5 Punkten im Mai, wie das Institut Conference Board heute mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 104,0 Punkte gerechnet.
Auf dem US-Immobilienmarkt sind indes die Preise im April erneut gestiegen. In den 20 großen Metropolregionen der Vereinigten Staaten legten die Häuserpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent zu, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Zuvor waren die Preise mehrere Monate in Folge gefallen. Analysten hatten für April im Schnitt einen schwächeren Anstieg um 0,4 Prozent erwartet.
Auf Unternehmensseite waren impulsgebende Nachrichten bis Handelsschluss dünn gesät. Das Highlight der Woche dürfte die Jahresbilanz 2022/23 der Zumtobel am Donnerstag bilden. Die Aktien des Unternehmens befinden sich seit einigen Wochen in einer Spanne zwischen 6,80 und 7,17 Euro. Die Scheine gaben heute um 1,1 Prozent auf 6,96 Euro nach.
Dass die Wertpapierexperten der Baader Bank ihre Kaufempfehlung ("Buy") für die Aktien der Semperit bestätigt hatten, konnte die Titel nicht stützen. Sie gaben um 3,4 Prozent auf 21,3 Euro nach. Das Kursziel lag in der Analyse des Experten Christian Obst unverändert bei 30,0 Euro.
Schwach waren darüber hinaus auch Lenzing-Aktien, die Verluste von 3,6 Prozent verzeichneten. Dagegen steigerten sich die schwer gewichteten Titel des Verbunds um 3,2 Prozent./sto/mik/APA/nas
Quelle: dpa-AFX