WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat sich auch am Mittwoch tiefer aus dem Handel verabschiedet und damit die deutlichen Vortagesabschläge weiter ausgeweitet. Der ATX schloss mit minus 0,67 Prozent auf 3.627,23 Einheiten, nachdem der heimische Leitindex bereits am Dienstag um starke 2,3 Prozent abgetaucht war.
Auch an den europäischen Leitbörsen herrschten zum Sitzungsende klar negative Vorzeichen vor. Tiefrote Vorgaben hatte die Wall Street bereits am Vorabend nach enttäuschenden US-Konjunkturnachrichten geliefert und dies belastete nun europaweit. An den US-Börsen ging es vor allem mit den Technologieaktien massiv nach unten. Der Börsenwert des Chipherstellers und Paradeunternehmens rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI), Nvidia, ist am Dienstag um beachtliche 279 Milliarden Dollar (253 Milliarden Euro) eingebrochen. So viel hat noch nie ein US-Unternehmen an einem Tag an Marktwert verloren. Am Berichtstag gab es im Verlauf nur wenig Bewegung an den US-Börsen zu sehen.
Am heimischen Aktienmarkt stand die Immofinanz mit einem erneut satten Abschlag von 8,2 Prozent bei sehr hohem Handelsvolumen im Fokus. Bereits am Vortag waren die Titel des Immobilienunternehmens um elf Prozent abgetaucht. Das Immobilienunternehmen dürfte ihren Anteil an der s Immo, an der sie bereits eine kontrollierende Mehrheit von 50,6 Prozent hält, weiter ausbauen. Laut Unternehmensangaben wurden Verhandlungen mit dem tschechischen Immofinanz-Mehrheitsaktionär CPI Property Group aufgenommen, um deren Anteil von 38,37 Prozent (28.241.094 Aktien) an der s Immo zu erwerben.
"Ein möglicher Erwerb erfolgt zu einem angemessenen Marktpreis, mit der Barabfindung von 22,05 Euro pro Aktie an die Minderheitsaktionäre der s Immo im Zuge des Squeeze-out als Obergrenze und einem zu verhandelnden Abschlag", hieß es in der Mitteilung. Der mögliche Maximalkaufpreis würde damit fast 623 Millionen Euro betragen. Für einen Teil des Kaufpreises solle eine langfristige Finanzierung durch CPI an Immofinanz erfolgen. Aktuell notiert die s Immo-Aktie bei 22,40 Euro.
Von Analystenseite meldete sich die Erste Group und revidierte ihr Kursziel für die Aktie von Kapsch TrafficCom von 15 auf 13 Euro nach unten. Das Anlagevotum "Buy" für die Papiere des Mautausrüsters wurde nach den jüngsten Quartalszahlen aber bestätigt. Die Titel legten 0,2 Prozent auf 8,44 Euro zu.
Unter den schwergewichteten Banken drehten Raiffeisen Bank International im Verlauf klar ins Plus und schlossen mit einem Kursgewinn von 0,9 Prozent. BAWAG legten um 1,3 Prozent zu. Erste Group verbilligten sich hingegen leicht um 0,3 Prozent. Unter den weiteren Schwergewichten schwächten sich Voestalpine um zwei Prozent ab./ste/sto/APA/nas
Quelle: dpa-AFX