WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Freitag mit deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen. Vor allem Abgaben in Bankenwerten wogen schwer auf den österreichischen Aktienindizes. Der ATX verlor 4,37 Prozent auf 3024,58 Punkte, womit ein Wochenminus von mehr als drei Prozent zu Buche stand. In der Vorwoche hatte der Index mehr als neun Prozent eingebüßt. Für den ATX Prime ging es zum Wochenschluss um 4,14 Prozent auf 1534,64 Zähler hinab.
Die am Freitag aufgetretenen Turbulenzen im Finanzsektor gingen vor allem von der Deutschen Bank aus, deren Aktien starke Abgaben verbüßten. So waren die Credit Default Swaps (Kreditausfallversicherungen) des größten deutschen Geldhauses stark gestiegen und hatten Ängste vor einer weiteren Bankenpleite in Europa verstärkt. Investoren flüchteten in sichere Anlagehäfen wie Anleihen und Gold. Vor diesem Hintergrund waren Konjunkturdaten nachrangig.
Unter den Bankenwerten rasselte der Kurs der Raiffeisen Bank International (RBI) um 7,9 Prozent hinab. Die RBI bekommt wegen ihres Russlandgeschäfts Insidern zufolge immer mehr Druck von der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB fordere von der Bank einen Plan, wie das Bankgeschäft dort aufgegeben und die Risiken bewältigt werden können. Bawag rutschten unterdessen um 7,5 Prozent in die Verlustzone. Erste Group sanken um 6,6 Prozent.
Die Titel des Ölfeldausrüsters Schoeller-Beckmann (SBO) büßten 4,4 Prozent auf 59,0 Euro ein. Dass die Analysten der Wiener Privatbank ihre Kaufempfehlung ("Kaufen") für die Aktien von SBO bestätigten und den fairen Wert auf 81,2 Euro anhoben, konnte den Kurs kaum stützen.
Die Experten der Berenberg hoben ihr Kursziel für die Aktien des Faserherstellers Lenzing indes von 55,0 auf 65,0 Euro an, hielten ihre Einstufung "Hold" aber bei. Die Titel verloren zuletzt dennoch 1,90 Prozent auf 61,9 Euro./sto/mik/APA/stw
Quelle: dpa-AFX