FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Uniper
Börsianer führen die hohen Verluste zuvorderst auf den Krieg in der Ukraine zurück. Vor allem Uniper sei ein bedeutender Importeur von Erdgas aus Russland, heißt es im Handel. Mit der fortgesetzten kriegerischen Auseinandersetzung und den einschneidenden Sanktionen gegen Russland seien folglich unmittelbar operative Risiken für den Stromerzeuger verbunden.
Laut der Investmentbank JPMorgan hält Uniper an seinem Engagement in Russland fest. Das sei auch keine Überraschung angesichts der großen Abhängigkeit von russischem Gas. Von der gesamten Gaskapazität von 370 Terawattstunden stammten 200 Terawattstunden aus Russland. Die russische Unipro, an der Uniper mit 83,7 Prozent beteiligt sei, werde wohl weiter liefern können, prognostizierte Analyst Javier Garrido. Die Beteiligung mache 20 Prozent des operativen Gewinns (Ebitda) von Uniper aus. Wegen einer geringen Verschuldung werde Unipro wohl auch die Refinanzierung stemmen können.
In den vergangenen eineinhalb Wochen war die Uniper-Aktie zunächst vor allem wegen der von der Politik zunächst auf Eis gelegten und nun wohl vor dem Ende stehenden Gaspipeline Nord Stream 2 unter Druck geraten. Ein Scheitern des Projekts bedeutet hohe Abschreibungen für den MDax
Europaweit standen Versorger am Donnerstag unter Druck. Der Stoxx Europe 600 Utilities
Quelle: dpa-AFX