FRANKFURT (dpa-AFX) - Unklare Aussichten für weitere Finanzspritzen Deutschlands für die militärische Unterstützung der Ukraine haben am Montag deutsche Rüstungswerte belastet. Im wenig veränderten Dax
Jüngst waren die Rheinmetall-Aktien - auch begünstigt von einem sich aufhellenden Chartbild - noch aus ihrem Anfang April begonnenen Abwärtstrend ausgebrochen und hatten sich am vergangenen Freitag ihrer Bestmarke von 571,80 Euro bis auf weniger als drei Euro genähert. Von ihrem vor zwei Wochen im Zuge der allgemeinen Marktverwerfungen erreichten tiefsten Stand seit Mitte März hatten sie sich damit um 30 Prozent erholt.
Ein Brief von Finanzminister Christian Lindner (FDP) an Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) drückt zum Wochenauftakt aber sektorweit auf die Stimmung der Anleger.
Demnach könnten vorerst keine zusätzlichen Gelder für die militärische Unterstützung der Ukraine mehr freigegeben werden. Manches deutet darauf hin, doch ob es wirklich so kommt, blieb am Wochenende noch offen. So erklärte das Finanzministerium, dass es weiter gesprächsbereit sei. Bedarf müsse aber konkret gemeldet und nachvollziehbar sein - bislang liege keine Bedarfsmeldung vor. Grundsätzlich setzt die Bundesregierung darauf, dass die Ukraine künftig stärker mithilfe von Zinsen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen unterstützt werden kann.
Noch stärker als Rheinmetall lagen am Montag am Ende im MDax
Im Nebenwerteindex SDax
Von einer erhöhten Prognose des Herstellers von Panzergetrieben hatten die Renk-Papiere in der vergangenen Woche kaum profitiert. Die Autoren des Bernecker Börsenbriefs raten trotz der sich abzeichnenden Bodenbildung im Bereich 24 Euro ohnehin weiter zur Vorsicht, denn der Mehrheitsaktionär Triton könnte nach Ablauf einer zweiten Sperrfrist ein weiteres Aktienpaket verkaufen.
Die Unsicherheiten für Rüstungstitel machte am Montag auch vor Branchenwerten aus anderen europäischen Ländern nicht Halt: So verloren BAE Systems
Quelle: dpa-AFX