AMSTERDAM/FRANKFURT/FRANKFURT (dpa-AFX) - Übernahmespekulationen haben am Freitag die europäischen Bankenwerte
Für Fantasie im Sektor sorgte die Nachricht, dass die französische Großbank BNP Paribas
Allerdings habe die Regierung aktuell wohl kein Interesse an einem Komplettverkauf, hieß es in dem Bericht weiter. Sie könnte vielmehr erwägen, Aktien am Markt zu veräußern, um Geld einzuspielen, aber auch eine gewisse Kontrolle über das Finanzinstitut zu behalten. Zudem hätten auch andere Banken schon Interesse an ABN Amro bekundet. Ob es zu offiziellen Offerten komme, sei aber noch nicht entschieden. Weder die BNP Paribas noch ABN Amro wollten sich Bloomberg gegenüber äußern.
Die Anleger von ABN Amro reagierten zunächst euphorisch auf die Nachricht: Die Anteilsscheine sprangen in Amsterdam um bis zu 18,4 Prozent in die Höhe und schlossen zeitweise die am 18. Mai gerissene Kurslücke, als die Aktien deutlich unter ihrem Tiefkurs vom Vortag in den Handel gestartet und danach immer weiter unter Druck geraten waren.
An diesem Freitag nun sprangen die Anteilsscheine von ABN Amro im Tageshoch bis fast an die 200-Tage-Durchschnittslinie heran, die den langfristigen Trend beschriebt. Im weiteren Handelsverlauf aber nahm der Schwung ab, sodass zuletzt noch ein Plus von gut sechs Prozent zu Buche stand.
Auch die Aktien von BNP Paribas reagierten zwischenzeitlich sehr positiv auf die Nachricht und zogen um mehr als 3 Prozent an. An der Börse in Paris blieb davon zuletzt noch ein Plus von 0,7 Prozent.
Mit Blick auf eine etwaige Beteiligung von BNP Paribas an ABN Amro schrieb Analystin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC, ein derart großer Deal würde sie überraschen. Hinsichtlich der geografischen Ausrichtung und des Geschäftsmodells würde ABN aber in das Portfolio von BNP Paribas passen. Mit größeren Kosteneinsparungen sei zwar nicht zu rechnen, das wiederum würde allerdings die Ausführung eines solchen Deals vereinfachen.
In Frankfurt profitierten die Anteilsscheine der Commerzbank
Quelle: dpa-AFX