FRANKFURT (dpa-AFX) - Die am Vortag signalisierte Verlängerung von Mobilfunkfrequenzen hat am Donnerstag bei deutschen Telekom-Werten dank eines Analystenkommentars nochmals positiv nachgehallt. Am Mittwoch hatten die Aktien nachmittags schon kurz positiv reagiert auf den Plan der Bundesnetzagentur, die nächste Frequenzauktion aufzuschieben. Der Rückenwind ließ zwar dann zunächst wieder nach, am Donnerstag kam er nun aber wieder auf wegen optimistischer Aussagen der Citigroup.
Die Citigroup-Analysten Georgios Ierodiaconou und Martin Hammerschmidt sahen es als positive Entscheidung an, dass die Nutzungszeit um fünf Jahre verlängert werden soll, bevor dann erst die nächste Auktion stattfindet. Vor allem sei dies positiv für die kleineren Netzbetreiber wie etwa Telefonica Deutschland
Diese drei Aktien wurden deshalb von den Experten frisch zum Kauf empfohlen - und die Kurse profitierten am Donnerstag davon: Telefonica Deutschland legten 1,5 Prozent zu, während es für United Internet
"Eine Verlängerung eliminiert das Risiko einer teuren Frequenzauktion und erhöht die Aussicht auf ein positives Ergebnis nach der Versteigerung im Jahr 2030", schrieben die Experten. Bei dem O2-Netzbetreiber Telefonica Deutschland sollte das starke Privatkundengeschäft wieder in den Fokus rücken. Mit der verlorenen 1&1-Kooperation sowie einer wohl ausbleibenden, kostspieligen Versteigerung der Netzfrequenzen seien zwei wesentliche Unsicherheitsfaktoren vom Tisch.
1&1 nutzt während seines Netzaufbaus künftig auch 5G-Kapazitäten von Vodafone
Der Plan, die Frequenznutzungen zu verlängern, ging am Vortag aus einer Mitteilung der Bundesnetzagentur hervor. Diese will damit eine Verbesserung der ländlichen Mobilfunkversorgung erreichen. Laut dem Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, soll die Entscheidung dazu dienen, "um kurzfristig ausreichend Planungs- und Investitionssicherheit herzustellen". Hierzu erwägt die Agentur, die Verlängerung mit einer spezifischen Versorgungsauflage für den ländlichen Raum zu versehen.
Statt 2025 sollen die Frequenzen dann also fünf Jahre später neu vergeben werden, nach Angaben der Bundesnetzagentur gemeinsam mit weiteren Frequenzen, die erst 2033 auslaufen. Auch dies sei erfreulich für die Netzbetreiber, hieß es von den Citigroup-Experten. Diese könnten dann 2030 die Frequenzen bündeln und damit deutliche Kosten einsparen.
Die Deutsche Telekom
Quelle: dpa-AFX