FRANKFURT (dpa-AFX) - Im deutschen Stahlsektor wird der Mittwoch zu einem düsteren Tag. Eine negative Branchenstudie der US-Bank JPMorgan belastete vom Start weg, bevor Salzgitter zumindest bei der eigenen Aktie zeitweise Entlastung brachte - mit einem erneut erhöhten Gewinnausblick. Die Papiere des Stahlkonzerns hatten im SDax
Salzgitter rechnet in diesem Jahr nun mit einem Vorsteuergewinn von 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro statt der zuvor erwarteten 750 bis 900 Millionen Euro. Auch beim diesjährigen Umsatz wird der Konzern optimistischer. Dies wirkte in diesem Fall den überall spürbaren Konjunktursorgen der Anleger vorübergehend etwas entgegen. Zu Salzgitter hatte sich der JPMorgan-Experte Luke Nelson zuvor besonders kritisch geäußert. Die Aktie wurde von ihm auf "Underweight" abgestuft.
Der Markt konzentriere sich bereits stärker auf die Erwartungen etwa für 2023, schrieb Experte Alan Spence vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Einschätzung. Daher reagierten die Aktien nicht so positiv, wie es für eine solch größere Erhöhung der Jahresprognose typisch wäre.
Preise und Profitabilität seien deutlich gesunken, die Lagerbestände in Europa und China eher hoch und die Wirtschaftsaussichten mau, hatte der JPMorgan-Experte Spence zuvor die Misere im Sektor zusammengefasst. Er kappte entsprechend seine Schätzungen. Neben Salzgitter sieht er auch Voestalpine
Mit den Aktien von ArcelorMittal
Nur wenig besser erging es dem schwedischen SSAB-Konzern mit Kurseinbußen von etwa sechs Prozent. Die Schweden sind die einzige verbliebene positive Empfehlung des JPMorgan-Analysten.
Die nicht von JPMorgan beurteilten Papiere von Thyssenkrupp
Quelle: dpa-AFX