FRANKFURT (dpa-AFX) - RWE
Damit liefen sie deutlich besser als der Branchenindex Stoxx Europe 600 Utilities
Die Kernkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 sowie Emsland sollen über das Jahresende hinaus bis längstens zum 15. April 2023 weiterlaufen dürfen. Isar 2 wird von der Eon-Tochter Preussen Elektra betrieben, Emsland von RWE. Die Papiere des Neckerwestheim 2-Betreibers EnBW stiegen an der Stuttgarter Börse moderat um 0,8 Prozent.
Die überraschende Aufnahme des RWE-Kernkraftwerks Emsland in die deutsche nukleare Sicherheitsrücklage sei positiv, urteilte Barclays-Analyst Peter Crampton. Der zusätzliche Betriebsgewinn könne zwischen 0,5 und 1,2 Milliarden Euro liegen, wenn von einer Auslastung von 35 bis 80 Prozent ausgegangen werde. Damit begründete er denn auch die bessere Kursentwicklung der RWE-Aktie im Vergleich zum europäischen Versorgersektor.
Auch wenn die aktuellen Regierungspläne die deutschen Kernkraftwerke nur als Reserve vorsähen, sei es doch wahrscheinlich, dass diese Anlagen in den nächsten dreieinhalb Monaten stärker ausgelastet sein dürften, um die verbleibenden Kernbrennstäbe zu nutzen, schrieb der Barclays-Experte. Schließlich sei es nicht wirtschaftlich, Atomkraftwerke bei geringer Auslastung zu betreiben, da diese Anlagen nicht einfach rasch hoch- und heruntergefahren werden könnten.
In diesem Zusammenhang sei es zudem wesentlich, nicht zu vergessen, "dass die deutsche Regierung versprochen hat, die Kosten für die Bereitstellung der Anlagen in der Reserve zu decken und die deutschen Kernkraftwerke auch nicht mit einer Sondersteuer zu belegen, solange sie sich in der Reserve befinden", hob Crampton hervor./ck/ag/stk
Quelle: dpa-AFX