FRANKFURT (dpa-AFX) - Der positiv aufgenommene Quartalsbericht des Sportartikelherstellers Nike
Nike-Anteile selbst hatten im nachbörslichen US-Handel bereits kräftig zugelegt. Die Amerikaner enttäuschten zwar umsatzseitig die Erwartungen der Wall-Street-Analysten, die Bruttomargen fielen aber besser als gedacht aus. Zudem kam Nike laut Börsianern beim Abbau seiner hohen Lagerbestände voran - ein Thema, bei dem zurzeit auch die deutsche Konkurrenz "der Schuh drückt". Die Hersteller müssen dabei zumeist hohe Rabatte geben. Adidas muss zudem noch nach dem Ende der Kooperation mit dem Skandalrapper Kayne West die Restbestände der "Yeezy"-Reihe losschlagen.
Zu Nike schrieb Jefferies-Experte James Grzinic unterdessen, der Konzern stecke in einer "strahlenden Rüstung" ("Nike In Shining Armour"), wohl auch in Anspielung auf den Wettbewerber Under Armour
"Die europäischen Konkurrenten dürften davon profitieren, dass der Marktführer keine weiteren negativen Überraschungen an der Umsatzfront erlebt", führte der Experte weiter aus. Bruttomarge, Lagerbestandsabbau und der von Nike prognostizierte leichte Umsatzanstieg für sein zweites Geschäftsquartal sendeten positive Signale auch für die weitere Gewinnentwicklung bei Adidas und Puma, so Grzinic.
Laut den Experten des Investmenthauses Bryan Garnier hat auch der bestätigte Ausblick von Nike für das Gesamtjahr die Anleger beruhigt. "Die bescheidene Umsatzverfehlung reichte nicht aus, um die positive Stimmung der Anleger nach einer soliden Margenentwicklung im ersten Quartal zu trüben", schrieben sie in einer am Freitag vorliegenden Studie. Sie gehen davon aus, dass der Abwärtstrend der vergangenen Monate bei den Markterwartungen nun stoppen dürfte. Die Aktien von Nike sollten zudem von einer robusten Verbrauchernachfrage in China profitieren. Bryan Garnier warnte aber auch: "Angesichts der fragilen Stimmung der US-Verbraucher sind schwarze Wolken nicht weit entfernt"./tav/ag/stk
Quelle: dpa-AFX