NEW YORK / LONDON (dpa-AFX) - Positive Studiendaten zu einem neuen Corona-Medikament von Merck & Co
Die Aktien von Merck & Co waren im frühen Handel um mehr als 12 Prozent in die Höhe geschnellt und hatten bei gut 84 US-Dollar den höchsten Stand seit Februar 2020 erreicht. Ein Rekordhoch bedeutete dies aber nicht: 2019 hatten die Papiere mit bis zu 88 Dollar noch höher gestanden.
Zuletzt stand bei den Papieren von Merck & Co noch ein Plus von gut neun Prozent auf rund 82 US-Dollar zu Buche. Damit waren sie immer noch der klare Favorit im Leitindex Dow Jones Industrial
Die Aussicht auf die Markteinführung eines wirksamen Medikaments gegen das sich weltweit ausbreitende Corona-Virus ist derweil ein Schock für die Anleger, die bislang auf die Produzenten von Impfstoffen gesetzt hatten. So sackten die Anteilscheine von Moderna
Unter den weiteren Impfstoffherstellern brachen Biontech
Das neue Corona-Medikament von Merck & Co reduziert bei Risiko-Patienten einer klinischen Studie zufolge deutlich die Wahrscheinlichkeit sehr schwerer Verläufe. Der Konzern will sich nun so schnell wie möglich um den Einsatz in den USA bemühen und auch entsprechende Anträge bei Behörden weltweit stellen. Die Arznei wird als Pille verabreicht.
Derartig oral verabreichte Medikamente würden wahrscheinlich eine Schlüsselrolle bei der Entlastung der Krankenhäuser spielen, die aktuell Corona-Patienten behandelten, schrieb Analyst Andrew Baum von der US-Bank Citigroup.
Analyst Elmar Kraus von der DZ Bank ergänzte, die Zwischenauswertung lasse erwarten, dass das medizinische Arsenal zur Bekämpfung der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19, das bislang "nur" aus vorbeugenden Impfstoffen und einem bedingt wirksamen intravenös zu verabreichenden Medikament sowie Medikamenten gegen "Begleiterkrankungen" bestehe, nun auch um ein wirksames direkt wirkendes Medikament bereichert werde, das in Tablettenform verfügbar sein werde. Damit bestätige sich im Nachhinein die unternehmensstrategische Entscheidung zur Aufgabe des eigenen Impfstoffprojekts zugunsten der Entwicklung derartiger Medikamente.
Vor diesem Hintergrund gerieten an der US-Börse auch die Aktien solcher Pharmaunternehmen unter Druck, die bislang Antikörper-Behandlungen entwickelt haben. So brachen Regeneron Pharmaceuticals
Quelle: dpa-AFX