FRANKFURT (dpa-AFX) - Wachsende Zuversicht für ein absehbares Ende der Corona-Einschränkungen hat am Freitag Aktien aus der Reise- und Freizeitbranche sowie von Flughafenbetreibern Auftrieb gegeben. Analysten äußern sich angesichts der jüngsten Meldungen über Impfstoffe gegen das Virus zuversichtlicher.
Nachdem sich Mitte November die Experten der US-Bank Goldman Sachs und von Kepler Cheuvreux positiver zur Branche geäußert hatten und von verringerten Abwärtsrisiken sprachen, äußerten sich nun auch die der Deutschen Bank optimistischer. Die Experten der UBS sind zwar noch zurückhaltender, sehen aber inmitten von Neuinfektionszahlen und Reisebeschränkungen für die weltweite Luftverkehrsbranche zumindest eine Stabilisierung der Trends im Dezember und Januar.
Der europäische Index für den Reise- und Freizeitsektor legte als einer der gefragtesten Indizes um 1,3 Prozent zu. Unter den Einzelwerten stiegen die Aktien von IAG
Zudem rückten die Anteilsscheine des Flughafenbetreibers Fraport
Analystin Siobhan Lynch von der Deutschen Bank sieht für die Flughafenbetreiber inzwischen mehr Chancen als Risiken: "Die jüngsten Impfstoffmeldungen und die möglichen Zeitachsen für eine Herdenimmunität decken sich mit unseren Erwartungen über eine Erholung des Luftverkehrs in der zweiten Jahreshälfte 2021." Die Flughafenbetreiber Fraport, Aena und Zurich Airport dürften im Jahr 2023 wieder das Verkehrsaufkommen des Jahres 2019 erreichen. Für die Aeroports de Paris (ADP)
Zugleich hob Lynch hervor, dass sie ihre Präferenzen neu ausgerichtet habe. Mit Blick auf den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport betonte sie vor allem das Einsparpotenzial und sprach daher nun ein Kaufurteil für die Papiere aus. Das Kursziel hob sie zugleich von 35 auf 60 Euro an. Für Aena und Zurich Airport bekräftigte sie ihre Kaufempfehlungen und hob die Kursziele an. Für Aena um 14 Euro auf nun 164 Euro und für die Schweizer von 157 auf 182 Franken.
Die Deutsche-Bank-Analysten Jaime Rowbotham und Andy Chu richteten das Portfolio der Aktien von Fluggesellschaften und Transportdienstleistern mit Blick auf 2021 komplett neu aus. In der Folge stuften sie die Aktie von Easyjet
Die Kursziele für Wizz Air und Ryanair hoben die Experten ebenfalls an und bekräftigten ihre Kaufurteile. Mehr noch als vor der Pandemie dürften Ryanair und Wizz Air ihrer Einschätzung nach "langfristig gesehen strukturelle Gewinner" im europäischen Luftfahrtsektor sein. Beide könnten mit einem beschleunigten Ausbau ihrer Marktanteile und weiteren Kostensenkungen aus der Krise kommen.
Negativ blieben die Analysten dagegen für die Lufthansa
Quelle: dpa-AFX