FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Signale zur Geldpolitik und Analystenabstufungen haben am Mittwoch Immobilienwerte teils erheblich belastet. Der entsprechende europäische Sektor
Grund dafür sind Aussagen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB). So wies deren Ratsmitglied, Francois Villeroy de Galhau, jüngste Marktspekulationen über eine mögliche Zinserhöhung um nur noch 0,25 Prozentpunkte im März zurück. Es sei noch zu früh, um über die Zinsentscheidung im März zu spekulieren, sagte Villeroy de Galhau dem Fernsehsender Bloomberg TV. Zudem machte der Präsident der französischen Notenbank deutlich, dass die Hinweise von EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf künftige Zinsschritte in einem Umfang von 0,50 Punkten nach wie vor gültig seien.
Hinweise zur Zinsentwicklung bewegen den Immobiliensektor mitunter recht stark. Zinsen sind ein wichtiges Kriterium für die allgemeine Nachfrage nach Wohnungen und Häusern sowie für die Refinanzierung der Branche. Steigen die Zinsen, verteuert dies die Finanzierungen von Immobilien- und Grundstückskäufern. Am Vortag erst hatte eine Meldung die Kurse angetrieben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, die EZB könnte ihr Zinserhöhungstempo im März womöglich verringern. Die Kursgewinne lösten sich allerdings rasch wieder auf.
Unter Druck setzten die Immobilienwerte zur Wochenmitte aber nicht nur die Aussagen von Währungshütern. Es belasteten zudem pessimistische Töne der US-Investmentbank Bank of America (BofA). Deren Analysten Marc Mozzi, Markus Kulessa und Allison Sun bleiben "nach dem apokalyptischen Jahr 2022" auch 2023 vorsichtig für die europäische Branche. Die Auswirkungen höherer Zinsen und steigender Schuldendienste dürften schwerer sein und länger belasten, als viele glauben, schrieben die Experten und kappten ihre Ergebnisschätzungen für 2024 auf ein Niveau fünf Prozent unter dem Konsens.
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Quelle: dpa-AFX