FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine zuletzt durchwachsene Geschäftsentwicklung des US-Sportartikelkonzerns Nike
Nike steigerte die Erlöse im dritten Geschäftsquartal dank starker Nachfrage in Nordamerika und Europa und gestützt durch Rabatte, mit denen die Amerikaner ihre aufgeblähten Lagerbestände reduzieren wollen, um 14 Prozent. Experten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Allerdings hielt der Erlösrückgang im wichtigen chinesischen Markt an. Für das Geschäftsjahr 2022/23 erhöhte Nike sein Umsatzziel, wurde bei der Profitabilität aber etwas pessimistischer. Dem Unternehmen machen - wie der gesamten Branche - hohe Lagerbestände zu schaffen, die dann mit Rabatt losgeschlagen werden müssen.
Bei den Analysten kam die Neuigkeiten überwiegend recht positiv an. Analyst Matthew Boss von JPMorgan zeigte sich angetan von den Nike-Zahlen. Sowohl der Gewinn je Aktie als auch der Umsatz lägen über den Markterwartungen. Positiv seien die Angaben zu den Lagerbeständen, sie ließen auf abnehmende Rabatte schließen. Dagegen bemängelte Analyst Michael Binetti von der Credit Suisse die enttäuschende Bruttomarge im dritten Geschäftsquartal.
Sein Kollege Jay Sole von der UBS sprach von soliden Resultaten. Er glaubt, dass sich Nike auf lange Sicht besser entwickeln wird als die Branche und hält die Aktie für eine interessante Anlage in Zeiten einer Rezession. Der Umsatz liege deutlich über der Konsensprognose, betonte James Grzinic vom Analysehaus Jefferies. Er bestätigte seine Kaufempfehlung und erhöhte sein Kursziel für Nike von 140 auf 160 US-Dollar.
Dass Nike die weltweiten Lagerbestände unter Kontrolle bekomme, sollte auch gut für Adidas und Puma sein, glaubt Grzinic. Gleiches gelte für die sich gut haltende Nachfrage auf den Märkten Nordamerika und Europa. Auch Analyst Christian Salis von Hauck Aufhäuser Investment Banking zog positive Rückschlüsse für Adidas aus der stabilen Nachfrage nach Nike-Produkten in Europa und jenseits des Atlantik./edh/nas/mis
Quelle: dpa-AFX