FRANKFURT (dpa-AFX) - Die sich abzeichnende Verlängerung und Verschärfung des aktuellen Lockdowns in Deutschland hat am Montag die Aktien der krisengeschüttelten Luftfahrtwerte einmal mehr belastet. Bund und Länder wollen am morgigen Dienstag über weitere Corona-Beschränkungen beraten. Darunter leiden für gewöhnlich Fluggesellschaften und Flughafenbetreiber besonders. Angesichts womöglich drohender Ausgangsbeschränkungen sind Firmen- und Privatreisen für die meisten Menschen derzeit kaum möglich.
Die Aktien der Fraport verloren im MDax zuletzt 2,7 Prozent auf 44,74 Euro. Seit ihrem Kurssprung im November im Zuge der ersten positiven Impfstoff-Nachrichten kommen sie per Saldo kaum voran. Der Konzern gab an diesem Morgen seine Passagierzahlen für 2020 bekannt. In diesem Jahr erwartet Konzernchef Stefan Schulte für Frankfurt ein Passagieraufkommen von 35 bis 45 Prozent des Niveaus von 2019. Im vergangenen, von der Pandemie geprägten Jahr 2020 hatte die Passagierzahl auf dem Niveau von 1984 gelegen.
Schwächer als Fraport waren im MDax zu Wochenbeginn nur die Papiere der Lufthansa mit minus 3,3 Prozent auf 10,18 Euro. Das Chartbild sieht ähnlich aus wie das von Fraport. Die Analysten von HSBC und Bernstein Research senkten nun ihre Kursziele für die Fluggesellschaft, wobei HSBC-Analyst Andrew Lobbenberg mit 3,50 Euro besonders pessimistisch ist. 2021 werde für die europäische Luftfahrtbranche hoffentlich ein Jahr der zwei unterschiedlichen Hälften, schrieb er in seiner am Montag vorliegenden Studie. Er senkte nun aber seine Jahresschätzungen. Dabei geht er für das erste Quartal wegen der Lockdowns von einem beinahen Totalausfall aus.
Die Bernstein-Experten sind mit einem Kursziel von nun 7,50 Euro für Lufthansa wesentlich optimistischer als die HSBC, liegen damit aber auch deutlich unter dem aktuellen Kurs von 10,16 Euro./ajx/ck/mis
Quelle: dpa-AFX