FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Immobilienwerte haben sich am Donnerstag stark erholt. So kletterten Vonovia im Dax um gut 3 Prozent, nachdem sie zuletzt in rund zwei Wochen 11 Prozent eingebüßt hatten. In den USA geht die Zinswende wohl auf die Zielgerade, wie Interpretationen des am Vorabend veröffentlichten Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbank zeigen. Nachdem die Amerikaner bisher vorangeprescht waren, hoffen Anleger auch auf Signalwirkung für Europa. Im Umfeld steigender Zinsen war 2022 bislang alles andere als ein gutes Jahr für die Branche. Vonovia verloren bis Mitte Oktober 55 Prozent an Wert.
Damit waren sie noch nicht die Schwächsten, wie der Blick auf den Chart von TAG Immobilien zeigt. Sie waren tags zuvor nach rund drei Vierteln Jahresverlust auf das tiefste Niveau seit 2011 abgesackt. Nun verbesserten sie sich um rund 4,5 Prozent. Auch LEG legten nach einer Empfehlung von Morgan Stanley entsprechend zu. Analyst Bart Gysens wird beim Übergang der Branche von der Zinswende in die Rezession selektiv optimistisch für Deutschland. Bei LEG lobte er vor allem zunehmende finanzielle Flexibilität durch Dividendenschnitt und Verkäufe.
Sogar Aroundtown ziehen am Donnerstag an, obwohl Gysens sie zu den "High-Conviction Underweights" in Europa zählt. Sie hatten 2022 zeitweise 67,5 Prozent verloren und erholen sich nun seit Mitte Oktober mühsam vom Rekordtief./ag/mis
Quelle: dpa-AFX