FRANKFURT (dpa-AFX) - Im europäischen Bankensektor
Derweil verstärkt sich in Europa die Furcht vor einer noch schwächeren Konjunktur und damit die Sorge vor möglichen Kreditausfällen und höheren Rückstellungen bei den Banken. Der für Geldhäuser eigentlich positive Anstieg der Zinsen trete angesichts der Wirtschaftsabkühlung derzeit in den Hintergrund, hieß es aus dem Handel.
Die Sorgen wurden am Montag nach dem Ifo-Geschäftsklima, dem wichtigsten Frühindikator für Deutschland, nicht kleiner. Denn die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verschlechterte sich im Juni noch stärker als von Analysten erwartet.
"Ein Rückgang hatte sich ja schon abgezeichnet, aber dass es so deutlich abwärts ging, schockiert dann doch", erläuterte Jens-Oliver Niklasch, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Sein Fazit klingt ernüchternd: "Wir stecken mitten in einer Rezession. Auch im zweiten Quartal dürfte es mit der Wirtschaftsleistung insgesamt spürbar bergab gehen. Eine Konjunkturerholung rückt einstweilen in weite Ferne."
Zu den allgemeinen Wirtschaftssorgen als Belastung für den Bankensektor kommen bei der Commerzbank
Dass die Commerzbank für 2023 trotzdem weiterhin ein deutlich höheres Konzernergebnis anstrebt als im Jahr davor, konnte den Kurs nicht auf die Beine bringen. Denn die Prognose hängt einerseits von der weiteren Entwicklung bei den Schweizer-Franken-Krediten der mBank ab und basiert zum anderen auf der Annahme, dass es in Deutschland nur zu einer milden Rezession kommt.
Mit einem Kurs von 9,194 Euro steuerten die Commerzbank-Aktien am Montagvormittag zeitweise auf ihr Zwischentief vom Mai bei 9,106 Euro zu. Darunter wäre es der tiefste Stand seit Ende März.
Für die Papiere der Deutschen Bank
Quelle: dpa-AFX