FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach bereits kräftigen Verlusten am Freitag und Montag ist es für die Aktie der Hornbach Holding
Das Papier der Mutter der Hornbach Baumärkte sackte zeitweise mit 61,25 Euro auf den tiefsten Stand seit rund einem Jahr. Zuletzt gab es als einer der schwächsten SDax-Werte
Nachdem Hornbach bereits am Freitag zur Vorlage von Eckzahlen zum zweiten Geschäftsquartal seine Jahresziele 2023/24 wegen eingetrübter Geschäfte gekappt hatte, folgte nun Kingfisher. Die Briten werden mit Blick auf den Vorsteuergewinn im laufenden Geschäftsjahr 2023/24 vorsichtiger. Kunden in Polen hatten nach Unternehmensangaben ihre Ausgaben deutlich eingeschränkt und in Frankreich war das Verbrauchervertrauen auf ein Zehn-Jahres-Tief gesackt. Das hatte Kingfisher im abgelaufenen ersten Geschäftshalbjahr deutlich zu spüren bekommen.
Kepler-Cheuvreux-Analyst Ludovic Allegre reagierte auf die Hornbach-Aussagen vom Freitag zuletzt mit der Streichung seiner Kaufempfehlung. Sein neues Anlageurteil lautet "Hold" bei einem von 85 auf 70 Euro reduzierten Kursziel, womit er die Bewertung der Aktie inzwischen für recht vernünftig hält. Das Risiko weiterer Kursverluste sei begrenzt. Nach dem Ende der Corona-Pandemie sei er von einer Rückkehr zur Normalität ausgegangen, schrieb er. Die Gewinnwarnung habe ihn daher überrascht.
Laut Allegre waren in den vorherigen Zielen des Konzerns bereits eine herausfordernde Vergleichsbasis aus dem Vorjahr und ungünstige Wetterbedingungen bis in den Frühling hinein berücksichtigt gewesen. Was er nicht in Betracht gezogen habe, sei ein weiterer Rückgang des Verbrauchervertrauens in Europa und vor allem in Deutschland, ergänzte er.
Berenberg-Analyst Benjamin Thielmann blieb bei "Hold", senkte aber sein Kursziel von 90 auf 69 Euro. Zumindest teilweise dürfte die Gewinnwarnung zuvor im Aktienkurs enthalten gewesen sein, schrieb er, ebenso ein vorsichtiger Ausblick auf die nächsten zwölf Monate.
Im eingetrübten Bau- und Konsumumfeld wird Hornbach ihm zufolge wohl auch die Preissteigerungen nicht einfach auf seine Kunden abwälzen, um zumindest seine Marktanteile zu halten oder sie womöglich sogar auszubauen. Im trüberen Konsumumfeld dürften die Kunden daher zwar weniger kaufen, aber nicht unbedingt seltener in die Märkte gehen./ck/tav/stw
Quelle: dpa-AFX