FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien aus dem Immobiliensektor haben am Donnerstag vorerst den Zinssorgen der Anleger getrotzt. Am Markt wurde vor allem bei Wohnimmobilien-Aktien darauf verwiesen, dass die Aussicht auf in Berlin anstehende Verhandlungen über eine Koalition zwischen CDU und SPD die Stimmung etwas hebe. Nach Angaben von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) soll es in einer schwarz-roten Koalition keine pauschale Enteignung großer Wohnungsunternehmen geben.
Auch wenn die Erwartung sich verfestigt, dass die Zinsen weiter steigen werden, legte der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600
Knapp drei Wochen nach der Wiederholungswahl in Berlin deutet alles auf anstehende Verhandlungen über eine schwarz-rote-Koalition hin. Von der SPD hieß es, in den Sondierungsgesprächen habe es mehr Schnittmengen mit der CDU als mit den bisherigen Partnern Grüne und Linke gegeben. Der CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner will am Donnerstag seinem Landesvorstand vorschlagen, mit der SPD über die Bildung einer Koalition und eines neuen Senats zu verhandeln, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen erfuhr.
Die beiden Parteien beabsichtigten wohl keine pauschale Enteignung von Immobilien, sondern die Vergesellschaftung von Wohnimmobilien im Einzelfall durch Ankauf, sagte ein Börsianer. Dies wirke kurzzeitig positiv, letztlich aber bleibe das Zinsthema bestimmend. Neue Inflationsdaten aus der Eurozone werden in Kürze erwartet, die weitere Eindrücke vermitteln werden, wie groß der geldpolitische Druck auf die Europäische Zentralbank ist. Laut dem CMC-Markets-Experten Jochen Stanzl steigt die Wahrscheinlichkeit, dass bei 3,75 Prozent eben nicht Schluss sein wird. "Eine Marke, die vor drei, vier Wochen als noch viel zu hoch galt, wird jetzt langsam als unterste Grenze etabliert", so Stanzl.
Ein Wert außerhalb des Wohnimmobiliensektors fiel am Donnerstag auch noch positiv auf: Dic Asset
Quelle: dpa-AFX