NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den positiven Überraschungen von Tesla
Passiert dies bei Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von zusammen etwa fünf Billionen US-Dollar, droht die Technologiebranche nach ihrem guten Lauf vorerst an ihre Grenzen zu stoßen. Der Nasdaq-100-Index
"Kurzum gesagt, die drei großen As an der Technologiebörse wurden den Erwartungen nicht gerecht", sagte der Marktbeobachter Christian Henke vom Broker IG. Die Titel der drei Giganten der US-Technologiebranche revidierten denn auch vorbörslich einen Großteil ihrer Vortagsgewinne. Für Apple ging es am Freitag vorbörslich am mildesten um 3,4 Prozent bergab, während die Titel von Amazon um 5,5 Prozent und von Alphabet um 4,4 Prozent absackten.
An den beiden Vortagen hatten die drei Aktien gemeinsam mit der Nasdaq-Börse viel Rückenwind bekommen: Zuerst wegen der Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed mit ihren Zinssteigerungen dem Ende näher kommt. Am Donnerstag sorgte dann nochmals Meta für prächtige Stimmung. Nach dem Kurssprung um 23 Prozent am Vortag ging es aber nun auch bei dem Social-Media-Konzern vorbörslich wieder um 2,4 Prozent bergab.
Apple, gemessen an der Marktkapitalisierung der größte Vertreter unter den drei Konzernen mit jüngster Zahlenvorlage, enttäuschte im so wichtigen Weihnachtsquartal mit der Umsatzentwicklung - in einer Zeit, in der der iPhone-Konzern normalerweise als Gelddruckmaschine gilt. Lieferprobleme etwa beim iPhone ließen die Erlöse mit dem Smartphone sinken. Statt der sonst üblichen Rekordzahlen gab es diesmal von Apple einen Umsatzrückgang von gut fünf Prozent.
Auch Alphabet enttäuschte die Anleger mit der Erlösentwicklung. Die Suchmaschine Google
Etwas anders war die Situation bei Amazon: Hier störte vor allem der Ausblick auf das laufende Quartal jäh die gute Stimmung der vergangenen Tage. Der Online-Händler peilt lediglich einen Betriebsgewinn zwischen null und vier Milliarden an, was den Anlegern zu wenig war. Auch im Weihnachtsquartal, in dem der Online-Händler zwar mehr Umsatz schreiben konnte als erwartet, war der Betriebsgewinn bereits geschrumpft.
Der Deutsche-Bank-Experte Jim Reid hob hervor, dass Alphabet im vierten Quartal insbesondere auf der Youtube-Plattform die Erwartungen verfehlte. Bei Amazon kritisierte er den Nettoverlust in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar, der für den Online-Händler den ersten Jahresverlust seit 2014 bedeute. "Apple hatte eine schlechte Weihnachtszeit", ergänzte der Experte. Dies sei bedingt gewesen durch die Folgen der Covid-Richtlinien in China, die zu einer langsameren Einführung neuer Produkte geführt hätte.
"Der Bullenmarkt könnte nun noch etwas auf sich warten lassen", gibt sich Reid für die Nasdaq-Börse am Freitag zunächst vorsichtiger. Der technologielastige Nasdaq 100 hat sich seit seinem Tief, auf das er Anfang Januar noch absackte, mittlerweile um stolze 19,7 Prozent erholt. Für gewöhnlich spricht man aber erst ab einer Steigerung um 20 Prozent von einem "Bullenmarkt"./tih/ajx/stk
Quelle: dpa-AFX