NEW YORK (dpa-AFX) - Anleger wechseln am Dienstag innerhalb der Branche für batteriebetriebene Fahrzeuge von Tesla zu Nikola. Während die Tesla-Aktien
Die Nikola-Papiere wurden am Dienstag befeuert vom Einstieg des Autoherstellers General Motors (GM)
Tesla hingegen hat sich einen großen Batzen frisches Geld bei Anlegern besorgt. Am Dienstag vermeldete der Elektroautobauer Vollzug bei der geplanten Ausgabe neuer Aktien. Hier summieren sich die Kursverluste seit dem Rekordhoch, das sie vor einer Woche nach einem Aktiensplit bei über 500 Dollar erreichten, mittlerweile schon auf fast 30 Prozent. Der Börsenwert des Herstellers von Elektrofahrzeugen ist damit in wenigen Handelstagen um mehr als 130 Milliarden Dollar eingebrochen.
Börsianer werteten das Bündnis von GM und Nikola auch als möglichen Angriff auf Tesla, weil beide Seiten darauf schielen, das lukrative Pick-up-Segment mit einem ersten E-Modell umzukrempeln. Bisher kommen sich Nikola und Tesla eher wenig in die Quere, hat Nikola doch seine Stärken im Truck-Segment und Tesla im Geschäft mit Limousinen. Auch bei Anlegern könnten die beiden Konzerne künftig stärker darum buhlen, auf welches Pferd die Anhänger von E-Auto-Aktien setzen.
Als Belastung hinzu kam bei Tesla am Dienstag auch die Nachricht, dass der Elektroautobauer die von Anlegern vermutete Aufnahme in den S&P 500
Nikola dagegen könnte mit dem GM-Bündnis ein großer Wurf gelungen sein, glaubt man ersten Expertenstimmen. Für Joseph Spak von RBC nehmen die Risiken hinsichtlich des Geschäftsmodells von Nikola mit dem Einstieg eines weiteren starken Partners erheblich ab. Die Beteiligung von und Kooperation mit GM spreche sowohl für die Produkte als auch die Strategie. Investoren könnten nun mehr Zutrauen in das Investment Nikola haben.
Nach einem Rekordhoch im Juni bei knapp 94 US-Dollar war es zuletzt um die Story von Nikola wieder ruhiger geworden. Damals hatte der Konzern angekündigt, bald erste Reservierungen für seinen neuen Elektro-Pickup entgegenzunehmen. Damit waren die Papiere bei Anlegern erst so richtig auf den Radar gerückt: Im April konnten sie noch zu zehn Dollar gekauft werden und damit auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Wenige Monate später kosten sie nun das Fünffache./tih/bek/jha/
Quelle: dpa-AFX