(neu: Aktienkurse aktualisiert und Analystenkommentar im 5. Absatz)
FRANKFURT/AMSTERDAM (dpa-AFX) - Nach heftigen Kursverlusten in den vergangenen Wochen sind die Aktien von Delivery Hero
Foodpanda Deutschland wird die Tätigkeit in sechs deutschen Städten beenden und in Berlin nur noch eine Entwicklungsabteilung haben. Erst im Mai hatten die Berliner angekündigt, wieder einen Lieferdienst in deutschen Städten anbieten zu wollen. Der Schritt erlaube es nun, Mittel auf attraktive Wachstumsmärkte und -geschäfte zu verlagern, hieß es. Das Foodpanda-Geschäft in Japan soll zudem im ersten Quartal 2022 verkauft werden.
Ein Händler wies darauf hin, dass der Wettbewerb auf dem deutschen Markt zuletzt noch härter geworden sei. So berge beispielsweise der Eintritt von Doordash
Erfreut auf den Schritt von Delivery Hero reagierten die Anleger auch mit Blick auf Just Eat Takeaway
Analyst Giles Thorne vom der Investmentbank Jefferies vermutet, dass auch die hohen Eigenkapitalkosten Delivery Hero zum Ausstieg aus Deutschland bewogen haben könnten. Denn diese könnten das Unternehmen "in der Endrunde der Transformation des Sektors mit Fusionen und Übernahmen zurückhalten". Größter Profiteur von dem Schritt sei der Kontrahent Just Eat Takeaway.
Die Kursgewinne von Delivery Hero dürften allerdings auch eine Gegenreaktion auf die zuletzt herben Verluste sein. Nach einem Zwischenhoch der Aktie Mitte November bei 131,50 Euro ging es um bis zu einem Drittel abwärts. Erst am Vortag konnten sich die Papiere stabilisieren. Mit gut 99 Euro ist es bis zu den Kurszielen etlicher Analysten indes noch ein weiter Weg: Investmenthäuser wie die Deutsche Bank, Barclays, Credit Suisse und Goldman Sachs haben sich Ziele von 140 bis fast 200 Euro auf die Fahnen geschrieben./bek/he
Quelle: dpa-AFX