(Neu: Kurse aus dem regulären Handel, weitere Analystenstimmen)
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den positiven Überraschungen von Tesla
Passiert dies bei Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von zusammen etwa fünf Billionen US-Dollar, droht die Technologiebranche nach ihrem guten Lauf vorerst an ihre Grenzen zu stoßen. Der Nasdaq-100-Index
An den beiden Vortagen hatten die drei "Big-Tech"-Aktien gemeinsam mit der Nasdaq-Börse noch viel Rückenwind bekommen: Zuerst wegen der Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed mit ihren Zinssteigerungen dem Ende näher kommt. Am Donnerstag sorgte dann nochmals der Facebook-Konzern Meta
Am Freitag aber wurde bekannt, dass der US-Arbeitsmarkt im Januar eine überraschende Stärke zeigte. Dies versetzte der zuletzt aufkeimenden Hoffnung, dass in puncto Geldpolitik bald wieder Lockerungen wahrscheinlich werden, einen Dämpfer. Rasant steigende Zinsen verteuern den Unternehmen einerseits die Finanzierung. Andererseits geraten die oft hoch bewerteten Papiere in einem Umfeld stark steigenden Zinsen zumeist unter Druck, da die erwarteten hohen Gewinne in der Zukunft zum heutigen Zeitpunkt weniger wert sind.
Zum Wochenschluss nun sorgte unter den "Big-Tech"-Unternehmen vor allem Amazon für trübe Stimmung. Der weltgrößte Online-Händler hatte im Weihnachtsquartal zwar trotz Inflations- und Rezessionssorgen mehr Umsatz gemacht als erwartet. Der Ausblick auf das laufende Quartal aber blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Aktien sackten damit um rund fünf Prozent ab.
Die zurückhaltenden Aussagen zum laufenden ersten Quartal legten den Schluss nahe, dass erst im zweiten Halbjahr Besserung eintritt, schrieb Analyst Brad Erickson von der kanadischen Bank RBC. Der Online-Versandhändler dürfte in diesem Jahr vor allem bestrebt sein, die Profitabilität zu steigern.
Bei Alphabet hatte Google als Kern des Konzerns im vergangenen Quartal die Flaute im Online-Werbemarkt zu spüren bekommen. Die Papiere gaben um rund ein Prozent nach. Der Deutsche-Bank-Experte Jim Reid hob hervor, dass Alphabet im vierten Quartal insbesondere auf der Youtube-Plattform die Erwartungen verfehlte.
Analyst Douglas Anmuth von der US-Bank JPMorgan schrieb von einem "gemischten" Schlussquartal 2022. Das Management verwende viel Energie auf die Entwicklung und Markteinführung von Angeboten rund um die Künstliche Intelligenz. Diese spiele eine Rolle in nahezu allen Produkten des Technologieunternehmens.
So bereitet Google mitten im Hype um den Text-Automaten ChatGPT seine Konkurrenz-Software nach langem Zögern für die öffentliche Nutzung vor. Google-Nutzer sollen "sehr bald" mit solchen Sprach-Systemen unter anderem als Ergänzung zur Websuche interagieren können, sagte Konzernchef Sundar Pichai. Google ließ seine Sprachsoftware in den vergangenen Jahren intern von Mitarbeiter nutzen, schreckte aber wegen Missbrauchs-Risiken vor einer breiten Markteinführung zurück.
Für einen positiven Lichtblick aber sorgte Apple: Corona-Lockdowns in China hatten dem Computerkonzern zwar das wichtige Weihnachtsgeschäft verpatzt. Insgesamt aber habe das Unternehmen in einem schwachen Umfeld robust abgeschnitten, schrieb Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank.
Die Service-Sparte wachse dynamisch, betonte der Experte. Apple profitiere weiterhin von seiner treuen sowie zahlungskräftigen Kundschaft und du?rfte aus mit Marktanteilsgewinnen aus dieser schwierigen Situation hervorgehen. Die Papiere machten anfängliche leichte Verluste schnell wett und zogen zuletzt unter den besten Werten in Dow um gut drei Prozent an./la/zb
Quelle: dpa-AFX