FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger sind nach dem jüngsten Dax-Rekordhoch auch am Montag weiterhin vorsichtig geblieben. Die US-Inflationsdaten für Februar am Dienstag werfen bereits ihre Schatten voraus, denn sie sind ein wesentlicher Bestandteil für die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed.
Am Montagnachmittag gab der deutsche Leitindex um 0,47 Prozent auf 17 729,93 Punkte nach. Der Index der mittelgroßen börsennotierten Unternehmen, der MDax , zeigte sich mit minus 0,03 Prozent auf 25974,83 Zähler kaum verändert.
Am Donnerstag noch hatte der Dax nach den Inflationsprognosen der Europäischen Zentralbank (EZB) bei 17 879 Punkten einen Höchststand erreicht. Am Freitag dann hielt er sich dann weitgehend stabil. Die Kurse seien inzwischen "heißgelaufen", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets den Handel. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners sprach ebenfalls von einem "aus technischer Sicht deutlich überkauften Dax", weshalb er nach der langen Rekordjagd "eine schwierige Woche" erwartet.
"Die überraschend hohen Januar-Zahlen zur US-Inflation haben an den Märkten für Unruhe gesorgt", schrieben die Experten der Commerzbank mit Blick auf die anstehenden neuen Teuerungsdaten. Daher werde sich zeigen müssen, inwieweit es sich um Einmaleffekte gehandelt habe oder nicht. Sie selbst erwarten erneut einen recht starken Anstieg der Verbraucherpreise. Und käme es so, dürfte das die Fed in ihrer abwartenden Haltung bestätigen und den Markt wohl enttäuschen.
Angesichts der fortgesetzten Schwäche von US-Techwerten zählten hierzulande Infineon mit minus 1,9 Prozent im Dax, Aixtron mit minus 2,3 Prozent im MDax und Süss Microtec mit minus 6,0 Prozent im SDax zu den Schlusslichtern.
Immobilienwerte wie Vonovia , Patrizia oder Grand City Properties profitierten unterdessen weiter von der Aussicht auf eine rascher als erwartet sinkende Inflation in der Euroregion und zählten zu den Favoriten am deutschen Markt.
Mit plus 5,2 Prozent mischte sich auch LEG als ein weiteres Immobilienunternehmen unter die Spitzenwerte. Teils bessere Jahreszahlen als befürchtet sowie ein höher als erwartet ausgefallener Dividendenvorschlag trieben hier zusätzlich an. Die Papiere des stark auf Immobilienkrediten ausgerichteten Finanzdienstleisters Hypoport stiegen nach detaillierten Zahlen zum abgelaufenen Jahr um 1,1 Prozent.
Ansonsten bewegten vor allem Analystenstudien Einzelwerte. So senkte Christian Cohrs von Warburg Research Brenntag auf "Hold", was für ein Kursminus von 2,5 Prozent und den letzten Platz im Dax sorgte. Nach den jüngst veröffentlichten Jahreszahlen samt Ausblick sieht er nun kein ausreichendes Aufwärtspotenzial mehr für die Aktie des Chemikalienhändlers.
Gea , von Warburg-Analyst Stefan Augustin auf "Buy" hochgestuft, legten um 1,8 Prozent zu. Obwohl der Anlagenbauer ordentliche Jahreszahlen und einen besseren Ausblick als erwartet gegeben habe, sei die Aktie gefallen. Das ist ihn zufolge nicht gerechtfertigt. Wacker Neuson büßten 2,5 Prozent ein und litten unter einem negativen Kommentar von Metzler-Analyst Stephan Bauer. Er befürchtet "ein Jahr des Gegenwinds" für den Münchener Baumaschinenhersteller.
Der Euro behauptete sich weiter über 1,09 US-Dollar und kostete zuletzt 1,09426 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitag auf 1,0932 (Donnerstag: 1,0895) Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,32 Prozent am Freitag auf 2,31 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 125,76 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,13 Prozent auf 133,54 Punkte./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX