FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Dax hat sich nach einer zäh verlaufenen Vorweihnachtswoche am Freitag bis zum Nachmittag nicht mehr viel getan. Das wichtigste deutsche Börsenbarometer pendelte bereits seit dem Morgen um seinen Vortagesschluss und verbuchte zuletzt ein Plus von 0,15 Prozent auf 16 711,71 Punkte. Auch US-Konjunkturdaten lieferten zunächst keine nennenswerten Impulse.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen fiel dagegen um 1,16 Prozent auf 26 903,26 Zähler, hier belasteten hohe Verluste unter anderem bei Schwergewicht Puma. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat nahezu auf der Stelle mit minus 0,06 Prozent bei 4522,01 Punkten.
Bereits in den vergangenen Handelstagen hatten es die Anleger hierzulande eher ruhig angehen lassen. Aktuell steuert der Dax auf ein kleines Minus für die zurückliegende Woche zu - es wäre die zweite Woche mit leichten Verlusten nach der im Oktober begonnenen Rally. Seitdem das Börsenbarometer Mitte Dezember seinen Rekord bei 17 003 Zählern erreicht hatte und dann leicht zurückgefallen war, hat sich unter dem Strich kaum noch etwas verändert.
Das liegt auch daran, dass viele Marktteilnehmer bereits ihre Bücher geschlossen haben und in den Urlaub gegangen sind. Und zum Jahresende hin dürfte das Börsengeschehen noch weiter zur Ruhe kommen. "Die Ernte ist eingefahren", schrieb der Analyst Holger Struck von HS Livetrading.
Viele Investoren hatten hierzulande bei der Aktienauswahl kurz vor dem Jahresschluss solche Titel im Visier, die 2023 bisher entweder sehr gut oder sehr schlecht gelaufen sind. Bei den übrigen Einzelwerten stachen die Sportartikelhersteller nach enttäuschenden Nachrichten des US-Konkurrenten Nike mit deutlichen Abschlägen hervor. Adidas -Anteile verloren gut 5,5 Prozent, mit 6,3 Prozent Minus bildeten Puma-Papiere das Schlusslicht im MDax.
Bei Nike war das bis Ende November gelaufene Geschäftsquartal unerwartet schwach verlaufen. Zudem hatte das Management der Amerikaner am Vortag mit seiner Prognose zur weiteren Umsatzentwicklung geschockt. Analyst Matthew Boss von der US-Bank JPMorgan merkte an, der Absatz auf den immer wichtiger werdenden digitalen Vertriebskanälen sei von Preisnachlässen und Kaufanreizen geprägt.
Letzteres dürfte auch die Kurse von Online-Modehändlern belastet haben. Im Dax etwa waren Zalando mit minus 6,5 Prozent der größte Verlierer noch vor Adidas.
Mit einem Aufschlag von 1,2 Prozent quittierten die Anleger Verkaufspläne bei Klöckner & Co . Der Stahlhändler will sich von Teilen seines Vertriebsgeschäfts in Europa trennen. Das Unternehmen kündigte die Veräußerung von vier Landesgesellschaften nach Spanien an, die zuletzt operative Verluste geschrieben hatten. Die Transaktion soll voraussichtlich ab dem Geschäftsjahr 2024 einen deutlich positiven Einfluss auf bereinigte Betriebsergebnis haben.
Drägerwerk -Papiere schossen nach einer Kaufempfehlung durch das Analysehaus Kepler Cheuvreux mit plus 4,7 Prozent auf den ersten Platz im Nebenwerteindex SDax . Dabei übersprangen die Anteile gleich zwei wichtige charttechnische Trendlinien.
Der Euro stieg weiter und markierte am Freitag zum US-Dollar den höchsten Stand seit vier Monaten. Zuletzt wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1021 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag noch tiefer auf 1,0983 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,00 Prozent am Vortag auf 1,99 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,05 Prozent auf 128,68 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,13 Prozent auf 137,96 Zähler./tav/jha/
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX