FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Freitag nach Inflationsdaten aus der Eurozone sowie angesichts eines überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht verunsichert geblieben. Die zuletzt aufgekommenen Zweifel, ob die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank die Leitzinsen schon bald senken werden, haben Bestand.
Der Dax
Die Jahresendrally an den Aktienbörsen, die dem Dax Mitte Dezember ein Rekordhoch knapp über 17 000 Punkten bescherte - hatte von der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen profitiert. Vor allem mit Blick auf die Fed waren jüngst aber einige Zweifel aufgekommen, ob die Währungshüter wirklich schon früh im Jahr 2024 eine erste Leitzinssenkung vornehmen werden. Diese zunehmende Vorsicht wurde vor dem Wochenende untermauert.
"Die US-Beschäftigung steigt unerwartet stark und das Lohnwachstum bleibt kräftig", konstatierte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Daher dürften die Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed weiter gedämpft werden. Es gebe also keine Gründe für einen schnellen Zins-Lockerungszyklus der Fed bereits ab dem Frühjahr.
Am Vormittag hatten Inflationszahlen aus dem Euroraum zunächst kaum Spuren am Aktienmarkt hinterlassen. Die Inflation hatte sich Ende des vergangenen Jahres erstmals seit September wieder beschleunigt - allerdings wie erwartet. Für die EZB dürften laut Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank daher die Januar-Daten viel wichtiger werden.
Profiteur der gedämpften Zinssenkungserwartungen waren zuletzt die Aktien von Banken. Denn höhere Zinsen sind - solange sie nicht die Wirtschaft abwürgen - gut für die Erträge der Institute. An diesem Freitag ging es für die Aktien der Deutschen Bank
Die Aktien von Siemens
Die Aktien von Redcare Pharmacy
Im Nebenwerteindex SDax legten die Papiere des Anlagenbauers Dürr
Der Eurokurs
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,08 Prozent am Tag zuvor auf 2,18 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Michael Schilling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX