FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz aller Pandemiesorgen haben sich die Dax-Anleger am Dienstag von dem schwachen Wochenbeginn nicht länger beeindrucken lassen. Der deutsche Leitindex fand schnell zurück in die Spur und gewann am Nachmittag 1,98 Prozent auf 13 913,55 Punkte. Der Vortagesverlust ist damit mehr als wettgemacht, die Hürde bei 14 000 Punkten plötzlich wieder in Sichtweite.
Nach oben um 1,00 Prozent auf 31 707,23 Punkte ging es auch für den MDax der mittelgroßen Werte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um eineinhalb Prozent vor.
Viele Investoren wollten die Kursrally an den Börsen nicht verpassen, müssten aber hohe Risiken durch die ambitionierten Bewertungen in Kauf nehmen, erläuterte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect das Geschehen. Aus dem Handel hieß es zudem, die Investoren sorgten sich zwar etwas wegen möglicher Verzögerungen beim geplanten billionenschweren US-Konjunkturpaket, hofften andererseits aber auf gute Geschäftsberichte der großen US-Technologiekonzerne. Mit Apple , Facebook und Tesla legen zur Wochenmitte drei Schwergewichte Zahlen vor.
Die Corona-Lage ist gleichwohl alles andere als ermutigend. Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets verwies auf fehlende Impfstoffe und eine nur schleppend verlaufende Kampagne in Europa bei gleichzeitiger Angst vor einer Ausbreitung der Virus-Mutationen: "Es ist ein gefährlicher Mix, der sich in den vergangenen Tagen zusammengebraut hat."
Am deutschen Markt gewannen am Dienstag die Papiere des Industriegaskonzerns Linde fast vier Prozent und waren damit vorne im Dax. Grund zur Freude gaben eine steigende Dividende und ein neues Aktienrückkaufprogramm.
Im MDax reagierten die Papiere von Lanxess auf besser als von Analysten erwartet ausgefallene Eckdaten für das vierte Quartal nur kurz mit einem kräftigen Kurssprung von mehr als sechs Prozent. Zuletzt blieben davon nur noch 1,8 Prozent übrig. Negative Analysten-Kommentare belasteten die Aktien des Sportartikelherstellers Puma . Sie verloren 1,2 Prozent.
Im Nebenwerteindex SDax freuten sich die Anleger von Indus über positive Signale der Beteiligungsgesellschaft für das operative Ergebnis 2020. Die Aktien verteuerten sich unter den besten Index-Mitgliedern um rund dreieinhalb Prozent.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,2147 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,2152 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,56 Prozent am Vortag auf minus 0,57 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 146,19 Punkte. Der Bund-Future sank zuletzt um 0,13 Prozent auf 177,64 Punkte zu./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX