FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitagnachmittag Boden gutgemacht. Mit einem Plus von 0,77 Prozent auf 13 994,33 Punkten rückte der Leitindex wieder heran an die runde Marke von 14 000 Punkten, steht damit aber noch deutlich unter seinem in der vergangenen Woche erreichten Rekord bei 14 169 Punkten. Das Minus in der zu Ende gehenden Woche beläuft sich bislang auf 0,4 Prozent.
Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen stieg am Freitag um 0,15 Prozent auf 32 275,75 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,8 Prozent hoch.
Hauptthema bleibt der Renditeanstieg an den Anleihenmärkten, vor allem in den USA. Dieser spiegele die Aussicht auf eine kräftige frühzyklische Konjunkturerholung und die gestiegenen Inflationserwartungen wider, sagte der Chefstratege der Privatbank Merck Finck, Robert Greil. Er rechnet aber insbesondere in Europa nur mit einem moderaten Renditeanstieg. "Die Zinsen werden nicht durch die Decke gehen", so Greil. Der Renditezuwachs hatte in dieser Woche die Kurse an den Aktienmärkten belastet, Marktteilnehmer sahen in Anleihen plötzlich wieder eine Anlagealternative.
Die aktuell extremen Wetterbedingungen im US-Bundesstaat Texas haben negative Auswirkungen auf RWE , wie der Energiekonzern mitteilte. Hintergrund seien durch das Wetter bedingte Ausfälle von Windkraftanlagen und hohe Strompreise. Die RWE-Aktien verloren am Dax-Ende zuletzt noch 1,3 Prozent, hatten anfangs aber deutlicher im Minus notiert. Analysten sehen in der Kursschwäche eine Kaufchance.
Die Anteile des Versicherers Allianz legten nach Zahlen um 1,3 Prozent zu. Besser als erwartet, lautete der Tenor am Markt. Im Dax waren Allianz im vorderen Drittel. An der Index-Spitze gewannen die Titel des Chipherstellers Infineon zweieinhalb Prozent.
Im MDax schnellten die Papiere des auf die Halbleiterindustrie ausgerichteten Spezialanlagenbauers Aixtron um fast acht Prozent hoch auf rund 18 Euro. Analysten äußerten sich jüngst sehr zuversichtlich zu Aixtron. So erhöhte Uwe Schupp von der Deutschen Bank sein Kursziel deutlich von 14 auf 22 Euro. Ihm zufolge steht Aixtron unmittelbar vor einem neuen Investitionszyklus bei Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitern.
Der Euro kletterte nach überraschend guten Konjunkturdaten aus der Eurozone deutlich über 1,21 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,2084 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,40 Prozent am Vortag auf minus 0,37 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 144,92 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,19 Prozent auf 174,33 Punkte./ajx/men
--- von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX