FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax haben zum Auftakt in die neue Woche positive Treiber gefehlt. Am Montagnachmittag sank der deutsche Leitindex um 0,51 Prozent auf 16 618,59 Punkte. Er steht damit wieder unter der 21-Tage-Linie als Orientierungshilfe für den kurzfristigen Trend, die er bislang nicht nachhaltig hinter sich lassen konnte. Gleichzeitig bleibt er aber in der Handelsspanne zwischen 16 450 und 16 850 Punkten, in der er sich die meiste Zeit seit Jahresbeginn bewegt hat.
Der MDax der mittelgroßen Werte verlor am Montag 1,16 Prozent auf 25 990,65 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um rund 0,6 Prozent nach.
Impulse von der Wall Street bleiben zum Wochenbeginn angesichts des Martin Luther King Day in den USA aus. Die Börsen in New York öffnen erst am Dienstag wieder.
In den kommenden Tagen könnte dann die - zumindest in den USA - so langsam Fahrt aufnehmende Quartalsberichtssaison der Unternehmen Akzente setzen. Zudem bleibt die Geldpolitik der Notenbanken als einer der wichtigsten Kurstreiber im Fokus.
Am hiesigen Aktienmarkt stiegen Commerzbank um 1,4 Prozent angesichts vager Übernahmespekulationen in der Branche, die auch die Aktien von Deutsche Bank und ABN Amro bewegten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag nach Börsenschluss unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen geschrieben hatte, hat die Deutsche Bank jüngst verstärkt mögliche Übernahmen diskutiert, darunter seien auch Namen europäischer Banken wie Commerzbank und ABN Amro gewesen. Dass Unternehmen beständig Zukäufe prüfen, ist allerdings Standard und kein Signal, dass es auch dazu kommen muss.
Die Aktien von Continental legten nach einer Empfehlung der Bank JPMorgan um 1,4 Prozent zu. Analyst Jose Asumendi sieht durch Sparmaßnahmen Potenzial für die Profitabilität. Er hält die Papiere des Autozulieferers und Reifenherstellers daher trotz des Kursanstiegs in den vergangenen Monaten für weiter günstig bewertet.
Zalando bleiben schwach. Im Jahr 2023 schon der größte Verlierer im Dax, sieht es für die Anteile des Online-Modehändlers in diesem Jahr nicht besser aus. Am Montag ging es um weitere 2,4 Prozent bergab. Das Minus seit Jahresanfang beläuft sich bereits auf 17 Prozent.
Papiere europäischer Essenslieferanten standen ebenfalls deutlich unter Druck. Analyst Andrew Gwynn von Exane BNP Paribas goss mit einer negativen Studie Öl ins Feuer der ohnehin schwachen Branchenstimmung. Hellofresh und Delivery Hero sackten um bis zu 6,8 Prozent ab.
Compugroup verteuerten sich nach einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank um 5,9 Prozent. Die Kurskorrektur der Aktie des Softwareherstellers im vergangenen Jahr sei übertrieben gewesen, hieß es.
Der Technologiekonzern Kontron erwartet für das laufende Jahr weiteres Umsatz- und Gewinnwachstum. Vorläufige Zahlen für 2023 ließen auf ein starkes viertes Quartal schließen, teilte Kontron mit. Die Aktien gewannen zwei Prozent.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,0948 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitag auf 1,0942 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,18 Prozent am Freitag auf 2,19 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,03 Prozent auf 126,24 Punkte nach. Der Bund-Future sank um 0,46 Prozent auf 135,07 Zähler./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX